Allgemeine Daten
 
Tagebuch
 
Tipps
 
Links
 
Fotos
 
Gästebuch
 
Startseite
< Mai
   
Juni: Kindergarten wird aufgelöst - Überraschungsgast - Befreiung der Oberschicht - Cabombastreik - Erneute Gefangennahme
   
   
06.06.2002 In der letzten Zeit läuft die Pfütze hervorragend. Die Pflanzen wuchern (die Cabomba z.B. wachsen täglich einen bis anderthalb Zentimeter und sind nach fünf Tagen schon wieder an die Oberfläche gekommen), Fische (in einer Woche gebe ich nun zehn Guppys ab), Schnecken (vermehren sich regelmäßig) und Garnelen sind wohlauf. Gerade bei den Garnelen habe ich gestern eine Überraschung erlebt, denn eine meiner Rückenstrichgarnelen (spezialisierter Fortpflanzungstyp) ist trächtig :-) In ihrer Bauchtasche wimmelt es vor klitzekleinen Garnelen, bin gespannt, wann es soweit ist. Große Überlebenschancen gebe ich dem Nachwuchs aber nicht, denn in einem Becken mit Guppys und Trauermantelsalmlern, die z.B. auch ähnlich große Artemianauplien für ihr Leben gerne fressen, dürften winzige Garnelen ziemlich weit vorne in der Nahrungskette stehen. Außerdem könnten sie in der Filter gesaugt werden und eventuell auch gar nicht genug Futter im Javamoos finden, denn extra füttern werde ich nicht. Nun, ich werde der Natur mal ihren Lauf lassen und hoffe, dass ein paar durchkommen. Dafür spricht, dass die Rückenstrichgarnelen es im Blut haben, sich gut zu verstecken. Es wird also spannend.
Nächsten Freitag gebe ich, wie gesagt, 10 Fische aus dem Guppy-Nachwuchs ab, insgesamt sind es doch 18 Fischlein, bisher 8 m, 8 w und zwei noch nicht ganz eindeutige. Das Geschlechterverhältnis bleibt also gewahrt. Abgeben werde ich die, die meinem Guppystamm am ähnlichsten sind, um für etwas mehr Abwechslung zu sorgen.
   
07.06.2002 So, mittlerweile weiss ich, dass Garnelen ca. 4-6 Wochen trächtig sind, bevor sie werfen, daher muss ich mich noch einige Zeit in Geduld üben, bis es soweit ist. Zur Verbesserung der Überlebenschancen des Nachwuchses könnte ich das Weibchen in einen mit Javamoos gefüllten Netzablaichkasten umsiedeln, aber ich denke, zunächst probiere ich es ohne weitere Unterstützung, vielleicht kommen ja auch so ein paar kleine Garnelen durch.
Gestern habe ich das Strohhalmgehege der Schwimmpflanzen entfernt, ich will mal probieren, ob auch ohne Fixierung genug Licht nach unten fällt. Außerdem kann der Farn dann freier wachsen und neue Blätter brauchen nicht mehr unter die Nachbarpflanzen geschoben werden, wo sie letztlich vergammeln. Bislang scheint es zu funktionieren, denn dadurch, dass sich der Büschelfarn nun mehr auf der Wasseroberfläche verteilt, sind größere Lücken entstanden, durch die Licht nach unten ins Wasser fällt. Natürlich werde ich nun noch regelmäßiger ausdünnen müssen, aber die Vorteile überwiegen diesen Nachteil sicherlich.
Ansonsten habe ich heute morgen bei der Fütterung doch tatsächlich noch kurz ein ca. 1 Woche altes Guppy-Baby in der Nähe des Javamooses gesehen. Sollte tatsächlich mal eines den Fängen der Trauermäntel entgehen? Warten wir es ab, denn drei bis vier Wochen muss es sich sicher noch versteckt halten, bis es groß genug geworden ist. Bislang hat es das jedenfalls gut gemacht, aber wenn ich es heute gesehen habe, sehen es morgen vielleicht die Salmler. Bin gespannt, ob sie dann ihre Erfolgsquote von 100% halten.
   
11.06.2002 Heute ist es soweit, mehr als die Hälfte des Nachwuchses wird ein neues zu Hause finden. Jeweils fünf Männchen und Weibchen sind bereits ausgewählt. Ich befürchte, das Becken wird nach dem Fischfang wieder wie ein Schlachtfeld aussehen, da ich wegen der starken Bepflanzung kaum mit dem Kescher manövrieren kann. Ein bißchen wehmütig bin ich auch, schließlich gehören die Fische zu meinem allerersten Nachwuchs und in den letzten drei Monaten konnte ich interessiert verfolgen, wie sie heranwuchsen. Tröstlich: Sie kommen in ein 160 l-Becken, wenn sie meine Pfütze verlassen haben. 13 Guppys werden dort bleiben bzw. 14, wenn der Winzel, der schon seit zwei Wochen von den Salmlern unentdeckt im Javamoos lebt, es schaffen sollte, groß zu werden.
   
12.06.2002 War gestern doch halb so wild mit dem Fangen des Nachwuchses. Da die Kleinen noch nie gekescht worden sind, hatten sie anscheinend keine Angst und sind mir teilweise von selbst ins Netz geschwommen. Abgesehen von einem Weibchen, das sich doch zu sehr gesträubt hat und für das daher ein anderes "gehen" musste, habe ich alle vorgesehenen Fische abgegeben. Als ich zurückkam, musste ich feststellen, dass ich doch noch neun und nicht wie erwartet acht Fische des Nachwuchses übrig hatte. Da habe ich wohl wieder zwei Weibchen für eins gehalten. Ist aber okay, denn jetzt ist das Geschlechterverhältnis mit 7 zu 7 ausgeglichen.
Außerdem musste ich feststellen, dass die schwangere Garnele keine erkennbaren Eier mehr trägt. Seltsam das. Ich frage mich, was sie sonst in ihrem Bauch gehabt haben könnte...
Während meiner Aquarienbeobachtung huschte dann plötzlich ein seltsames Wesen durch die Pfütze und setzte sich auf die Wurzel. Nach einer Recherche im Internet und im Zierfischforum hat sich meine Vermutung bestätigt, dass es sich um eine ca. 1,5 cm große, grünliche Kleinlibellenlarve handelt. Da diese, im Gegensatz zu Großlibellenlarven, für Fische nicht gefährlich sind, lasse ich sie im Becken (hätte eh keine Chance die zu fangen, ohne das Becken auszuräumen) und warte ab, wie sie sich entwickelt. Die muss ich mir mit Pflanzen eingeschleppt haben, Lebendfutter kaufe ich ja nicht. Sie verschwand dann auch schnell im Javamoos, wo sie sehr gut getarnt ist. Kein Wunder, dass sie in meiner Pfütze seit Wochen unentdeckt bleiben konnte.
   
17.06.2002 Letzten Freitag war wieder Aquarienpflege angesagt. Besonders die Pflanzen mussten wieder dringend gestutzt werden, da man insbsondere der Cabomba beim Wachsen zusehen kann und der Schwimmfarn nach dem Entlassen in die "Freiheit" schon die ganze Oberfläche bedeckte. Auch das Javamoos wuchert ordentlich, trotzdem werde ich es zunächst nicht kürzen, da sich dort immer noch der Guppywinzel versteckt hält. Wäre schön, wenn er es schaffen würde.
Da meine zweite Dennerle-Flasche mit der Gärlösung aufgebraucht war, habe ich die Flasche nun zum ersten Mal selbst befüllt. 250 mgl Wasser mit 200 gr. Zucker und einem Tütchen Tortengelee klar aufgekocht, bis oberhalb des zweiten N im Dennerle Schriftzug in die Flasche gegossen, über Nacht erkalten lassen und dann ungefähr anderthalb Starterkapsel-Füllungen Trockenhefe dazugegeben. Mit Aquarienwasser aufgefüllt begann kurz darauf auch schon die CO2 Produktion. Ist zwar nicht so heftig wie mit der Originallösung, aber ca. 8-10 Blasen pro Minute kommen immerhin. Mal sehen, wie es sich entwickelt und wie lange es hält. Beim nächsten Mal kann ich die Zutaten ja auch noch variieren, grundsätzlich klappt es jedenfalls.
   
18.06.2002 Gestern gab es bei der abendlichen Aquarienbeobachtung eine kleine Überraschung, denn die seit zwei Monaten vermisste und schon für tot gehaltene Garnele ist wieder aufgetaucht. Wochenlang kam ich beim Zählen nicht über sechs hinaus, gestern waren es zweifelsfrei sieben. Javamoos ist schon eine tolle Versteckmöglichkeit, wer weiss, was dort neben den Garnelen und dem Jungguppy noch so lebt. Möglicherweise auch die Libellenlarve, aber die habe ich nach wie vor nur einmal gesehen.
   
18.06.2002 Wie heißt es so schön: Wer keine Probleme hat, macht sich selber welche. Das habe ich auch getan und zwar indem ich den Schwimmpflanzen die Freiheit geschenkt habe. Die haben sich daraufhin nach kurzer Zeit auf der ganzen Wasseroberfläche breit gemacht, was ich auch nicht verhindert habe, da mir ein dicht bewachsenes, lichtgedämpftes Aquarium besser gefällt als ein bis in die letzte Ecke ausgeleuchtetes. Leider gefällt das den Wasserpflanzen überhaupt nicht, speziell die Cabomba hat aufgrund des Lichtmangels ihr Wachstum so gut wie eingestellt. Darüberhinaus haben die meisten Stengel weiche Stellen bekommen, so dass gestern einigen Cabomba die Spitze einfach weggebrochen ist. Statt des wuchernden Waldes habe ich nun überwiegend um die 5 cm große Reststengel im Kies stecken, die sich hoffentlich wieder erholen und nicht ganz eingehen. Licht gibt es jedenfalls wieder reichlich, da ich eine Art Lichtung gebaut habe: Vier Strohhalme zu einem Quadrat zusammengesteckt und oberhalb der Cabomba auf die Wasseroberfläche gelegt. Dann noch die Schwimmpflanzen daraus entfernt und jetzt fällt das Licht genau auf die kümmerlichen Pflanzenreste. Ich hoffe, das reicht so. Jetzt habe ich auch wieder freie Fläche, um Futter ins Wasser zu schmeißen, drumherum ist allerdings nach wie vor ein dichter Schwimmpflanzenteppich, der die Strohhalmlichtung am Platz hält.
Mein Guppynachwuchs ist jetzt übrigens fast drei Monate alt (am 25.) und die Männchen sind schon fast so groß wie ihre potenziellen Väter. Die Mädels müssen aber noch mal das Doppelte zulegen, wenn sie mal so prall wie ihre Mütter werden wollen, die voraussichtlich am Wochenende wieder werfen werden.
   
25.06.2002 Nachdem nun auch weitere Pflanzen sich deutlich über die mangelnde Beleuchtung beschwert haben, indem sie einfach das Wachstum einstellten und löchrige Blätter bekamen, habe ich mich schweren Herzens von der Hälfte des Büschelfarns getrennt und die Wasserpflanzen zum Teil auch noch umgepflanzt. Alle die, die rechts vorne gestanden haben (Fettblatt, Wasserfreund) habe ich nun nach links zwischen die Vallisnerien gesteckt, wo sich keine Schwimmpflanzen mehr befinden. Die restlichen Schwimmpflanzen befinden sich nun wieder in einem Gehege auf der rechten Seite, wo sie nur noch das Javamoos und meine Mooskugel abdunkeln. Die Cabomba scheint auch schon wieder besser zu wachsen, ich hoffe, dass der Großteil der kümmerlichen Reststengel durchkommt.
Nicht durchgekommen sind hingegen die am Wochenende zur Welt gekommenen Guppys. Stattdessen hatte der Trauermantel, in dessen Revier die Fische zur Welt kamen ein feistes Bäuchlein gehabt. Sonntag abend habe ich zwar in Begleitung des Einmonatigen (der es wahrscheinlich schaffen wird) ein kleines Geschwisterchen gesehen, seitdem aber auch nicht mehr. Ein Weibchen wird allerdings noch werfen.
Komischerweise hat sich beim letzten Messen der Wasserwerte gezeigt, dass die Karbonathärte von 4,0 auf 5,0 gestiegen ist. Keine Ahnung warum. Ist jedenfalls nicht bedrohlich, allerdings geht damit auch ein gestiegener CO2 Anteil einher, da der PH konstant bei 6,8 steht. 22,48 mg/l CO2 ist jedenfalls ein sehr zufriedenstellender Wert.
   
< Mai