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September: Neues 180l Becken - Berechnungswirrwarr Hamburger Mattenfilter - Sand ja, aber woher? - Start BIO CO2 Anlage - Zuckel, der Antennenwels
   
   
03.09.2002 So wie es aussieht, werde ich mir heute ein neues Aquarium kaufen: Das Juwel Vision 180 mit gewölbter Frontscheibe. Die letzten Tage habe ich im Internet und per Telefon Preise eingeholt und bin jetzt bei "günstigen" 359 Euro inkl. Unterschrank angelangt. Sofern heute noch Becken vorrätig sind, werde ich es mir kaufen, da auch schon die komplette Technik mit dabei ist.
Da weiss ich dann schon, was mich die nächsten Wochen beschäftigen wird. Ich freue mich jedenfalls schon riesig auf das neue zu Hause für meine Fische und kann es kaum erwarten, das Becken abzuholen und mit dem Einrichten anzufangen. Wer auch vom AQ-Virus befallen ist, wird mich verstehen :-)
   
10.09.2002

Nun, eine Woche ist vergangen, in der ich mich gedanklich fast nur mit dem neuen Becken beschäftigt habe. Da es nur bestellt werden konnte, kommt es erst morgen, sogar für "nur" 348,- Euro. Also konnte ich mir reichlich Gedanken machen und habe dabei beschlossen, es mit Sand einzurichten und einen Hamburger Mattenfilter einzubauen. Den geeigneten Sand habe ich auch gefunden: Aquagran-Filterquarzsand, trocken und kantengerundet, von der Firma Euroquarz in der Körnung 0,63 - 1 mm. Morgen hole ich 50 kg beim Werk in Dorsten ab. Kostet knapp 10 Euro, dafür kriegt man im Zoohandel nur 10 kg zweitklassigen Kies! Die Quarzsandkörnungen im Baustoffhandel waren mir alle zu fein, sonst hätte ich da gekauft. Aquagran ist übrigens auch nichts anderes als Aquariensand, die Unterscheidung liegt nur im Preis, denn unter der Bezeichnung "Aquariensand" lassen sich schlicht noch ein paar Euro mehr verdienen. Jetzt muss ich nur noch eine Filtermatte und Glasleisten zuschneiden lassen, um den Hamburger Mattenfilter befestigen zu können, dann kann es losgehen mit der Beckeneinrichtung.
Mein Besatzvoschlag ist im Zierfischforum auch "abgenickt" worden, d.h. meine Trauermäntel und Guppys werden bald Gesellschaft von einem oder zwei Antennenwelsen und einer Horde Corydoras bekommen. Jetzt gilt es nur noch, bei ebay mal ein paar Pflanzen und Wurzelschnäppchen zu machen.
Auch meine überzähligen Guppys werde ich wahrscheinlich los, da sich ein Interessent gemeldet hat. Mal sehen, ob es klappt.

   
17.09.2002 Es hat sich einiges getan :-) Das neue Becken ist bereits aufgebaut und "geflutet". Klingt jetzt simpel, im Vorfeld war ich aber reichlich mit Vorbereitungen beschäftigt. Zunächst mal mit dem Kauf von Zubehör, da ich ja auf Sand und Hamburger Mattenfilter umsteigen wollte:

- Quarzsand wollte ich zunächst im Baustoffhandel kaufen, aber nachdem ich einen Tag lang herumgefahren bin und nur so unattraktive, staubige Körnungen wie 0 - 0,5 mm, 0,1 - 1,0 mm oder 0,1 - 0,4 mm gefunden habe, probierte ich es dann telefonisch weiter. Da ich im Internet unter www.euroquarz.de schon einen "Traumsand" gefunden hatte, nämlich kantengerundeten Filterquarz AQUAGRAN®, trocken in der Körnung 0,63 - 1,0 mm, suchte ich gezielt einen Baustoffhandel, der Produkte von Euroquarz im Sortiment hat. Den fand ich dann auch und bat darum, mir doch mal 50 kg dieses Sandes als Musterlieferung vom Werk in Dorsten mitzubringen. Das wollten die auch machen, unglücklicherweise hatten die aber gerade erst beim Werk etwas abgeholt und die nächste Fahrt stand noch nicht in Aussicht. Eine telefonische Rücksprache mit Herrn Rentmeister von Euroquarz führte dann dazu, dass ich auch privat 50 kg meines Traumsandes beim Werk kaufen und abholen konnte. Kosten: 4,- Euro pro 25 kg/Sack zzgl. MwSt. Ein echtes Schnäppchen, zumal der gleiche Sand auch unter der Bezeichnung "Aquariensand" in anderer Körnung verkauft wird, nur entsprechend teurer!

- Filtermatten für die Mattenfilter (auch die Pfütze soll irgendwann umgestellt werden, wenn alle ausgezogen sind) wollte ich mir direkt zuschneiden lassen. Nachdem ich mit Hilfe von Olaf Deters Seite (siehe Links) hin- und hergerechnet und viele wertvolle Tipps in einem Thread im Zierfischforum bekommen hatte, entschied ich mich für die Eckvariante des HHMF und habe "mittelgrobe" Filtermatten, 3 cm stark mit den entsprechenden Seitenmaßen bei einem Bochumer Schaumstoffhändler (www.schaumstoff.com) in Auftrag gegeben. Kosten: 10,- Euro. Wäre aber gar nicht nötig gewesen, da es diese blauen Filtermatten auch in größeren Zoohandlungen gibt, man sie dann nur selber schneiden muss. Damals dachte ich aber noch, die große Matte müsste 54 cm hoch sein und in der Regel bekommt man nur Matten mit den Maßen 50 x 50 cm für günstig. Als das Becken dann aber da war, gab die Rahmen-/Abdeckungskonstruktion nur eine Höhe von max. 48 cm vor. Dumm gelaufen, vor allem wegen der

- Glasleisten. Die ließ ich nämlich zuschneiden, bevor ich das Becken abgeholt hatte. Natürlich, um eine 54 cm hohe Matte in der Ecke zu halten, ebenfalls 54 cm lang, dazu 3 mm dick und 3 cm breit. Passte natürlich hinten und vorne nicht und da ich keine Werkzeuge habe, um Glas zu bearbeiten (meine "Feilversuche" waren ein echter Fehlversuch!), bin ich am nächsten Tag wieder zum Glaser, um die Leisten auf 47 cm kürzen und zudem eine kleine Aussparung wegen der Silikonnaht unten im Becken heraussägen zu lassen. An Erfahrung bin ich nun zwar reicher (nie wieder Zuschnitte in Auftrag geben, ohne das Becken genau zu kennen!), aber auch um ein paar Euro ärmer. Denn knapp 40,- Euro für 8 Glasleisten inkl. Nachbearbeitung sind schon recht teuer. Die Krone des ganzen Übels: Die Matte hält super mit nur zwei Glasleisten, sodass ich bald 4 unnötige Glasleisten herumliegen habe :-(

- Pumpen brauchte ich natürlich auch, um die Mattenfilter betreiben zu können. Zwar habe ich jeweils Innenfilter in den Becken (gehabt), aber diese klobigen Dinger passen nicht hinter die Matte. Also habe ich den Innenfilter, der in das Juwel-Becken geklebt war, vorsichtig mit einem kleinen Käsebeil entfernt (nachdem mir zwei Teppichmesserklingen abgebrochen und im Silikon steckengeblieben sind ;-) und benutze das Gehäuse jetzt, um die 1,5 l-Mezzo Mix Flasche, in der die Hefelösung gärt, optisch zu verstecken. Die Pumpe verwende ich nicht weiter, da sie auch recht klobig und mit 600 l/h Förderleistung etwas überdimensioniert ist. Bei der Suche nach geeigneten Pumpen bekam ich den Hinweis, es mit Zimmerbrunnenpumpen zu versuchen, die wesentlich günstiger als Aquarienpumpen sind. In der Tat habe ich dann bei OBI eine kleine Pumpe von Heissner für etwa 13,- Euro gekauft, die in der Stunde 360 l/h fördern soll. Der Eimertest ergab zwar, dass die realistische Förderleistung bei 270-300 l/h liegt, für den Betrieb des Mattenfilters reicht das aber aus. Eine vergleichbare Pumpe (300 l/h, Modell 1048) von Eheim kostet zwischen 55,- und 60,- Euro und ist zudem wesentlich größer. Also habe ich bei ebay gleich noch eine zweite Heissner-Pumpe für das kleine Becken geordert, schließlich ist sie stufenlos drosselbar. Nachteile gibt es natürlich auch, denn die Pumpen laufen nicht geräuschlos (was mir nichts ausmacht, da im Wohnzimmer eh immer Musik an ist und die kleine Pfütze hinterher im Arbeitszimmer landet, wo sich kaum mal jemand aufhält) und der Schlauchanschluss ist mit 1/2" (bzw 12 x 1,5 mm) etwas zu groß geraten. Es war jedenfalls nicht leicht, so einen dicken Schlauch hinter der Filtermatte zu einem "S" zu biegen und einen ordentlichen Durchgang durch die Matte zu basteln. Letztlich ging es nur zufriedenstellend, weil ich noch Rohrwinkel dazwischengefriemelt habe.

Natürlich fiel noch jede Menge weiterer Kleinkram an, der mich das ein oder andere Mal in den Baumarkt führte: Aquariensilikon zum Einkleben der Glasleisten, Bastelglas zum Zuschneiden und Biegen (Tipp: Toaster eignet sich gut zum langsamen Erhitzen des Plexiglases) eines Rückhaltebogens für den Bodengrund, Werkzeuge zur Bearbeitung des Bastelglases, eine Zeitschaltuhr, etc.

Zu den Vorbereitungen gehörte dann noch das Aushöhlen einer Kokosnuss. Da ich keine zwei Hälften wollte, habe ich mit Hammer und schmalem Stechbeitel versucht, ein ca. 4 cm großes Loch hineinzubekommen. Ging auch ganz gut, bis auf ein kleines Stück, das herausgesplittert ist, sich aber als Art "Tür" wieder puzzleartig mit der Restnuss verbinden lässt. Das Fruchfleisch habe ich mit breiteren Stechbeiteln herausgehebelt, was recht gut funktionierte. Trotz der kleinen Öffnung war ich nach ca. einer Stunde fertig.

Das Waschen des Sandes ging zu zweit ähnlich schnell, da er bereits mehrmals im Werk vorgewaschen war. Nach folgender Methode gingen wir vor: Einen eckigen 12l-Eimer halb mit Sand füllen, den Eimer dann in eine größere Schüssel stellen, das ganze am besten in der Badewanne ;-) Dann den Duschkopf abschrauben, den Schlauch in den Sandeimer halten und das Wasser andrehen. Den Sand im Eimer mit den Händen durchwühlen, bis die große Schüssel, in die das Wasser mit der Zeit überläuft, gefüllt ist. Dann das überschüssige Wasser aus dem Eimer und der Schüssel abgießen und zur Wiederholung ansetzen, bis das überlaufende Wasser fast klar ist. Den gewaschenen Sand dann in einer zweiten großen Schüssel zwischenlagern.

Nachdem der Unterschrank aufgebaut, der Innenfilter entfernt, die Glasleisten eingeklebt, das Plexiglas gesägt und gebogen, das Silikon getrocknet (24 Std.), die Matte noch etwas gekürzt, der Sand und die Kokosnuss gewaschen und ins Becken verfrachtet sowie Pumpe und Heizstab hinter der Matte platziert worden waren, konnte dann auch endlich das Wasser eingelassen und Wasserpest als Erstbepflanzung ins Becken gegeben werden.
   
24.09.2002 Auch im Aquarienladen war ich in letzter Zeit öfter. Nicht nur um Fische zu schauen, sondern da es mir nicht gelungen ist, eine Alternative zu finden, musste ich dort leider u.a. den sauteuren CO2-Flipper von Dennerle kaufen. Außerdem auch noch CO2-Schlauch. CO2-Zubehör (Schlauch, Rückschlagventil, Blasenzähler) hatte ich zwar günstig bei ebay ersteigert, aber der gekaufte schwarze Schlauch wollte ums Verrecken nicht auf den Verschluss der Original-Dennerle Flasche passen, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als den grünen von Dennerle zu kaufen. Dafür läuft die Düngung jetzt aber auch seit Donnerstag.
Grundsätzlich funktioniert es, aber ich bin mir über den Erfolg der Düngung nicht ganz klar, da ich den Verlauf des PH-Wertes seltsam finde. Dazu muss ich sagen, dass seit Sonntag eine große Mangrovenwurzel im Becken ist, die ich auch über ebay ersteigert und nach Erhalt erstmal 3 Tage lang vorgewässert habe. Hier die Wertentwicklung:
- Donnerstag vor Düngung: KH 4, PH 7,6 -> 2 mg/l CO2
- Sonntag vor Einsetzen der Wurzel: PH 7,4 -> 4 mg/l CO2
- Montag: PH 6,8 -> 17 mg/l CO2

Jetzt frage ich mich, ob ich den CO2-Gehalt überhaupt noch durch Berechnung aus KH und PH bestimmen kann oder ob die Wurzel durch die PH-senkende Wirkung das Ergebnis zu sehr verfälscht und der CO2-Gehalt in Wahrheit immer noch auf niedrigem Niveau ist. Neben der Wurzel können aber auch folgende am Sonntag durchgeführte Maßnahmen, die für den höheren Gehalt sprächen, diesen Sprung verursacht haben:
- Pumpenausströmung nicht mehr auf die Wasseroberfläche gerichtet -> weniger Austrieb von CO2
- Heizung im Zimmer an -> steigende Temperatur -> stärkere Gärung
- Wurzel vor Flipper platziert -> weniger Strömung um den Flipper herum

Mal sehen ob es andere und eindeutige Methoden gibt, um den CO2-Wert zu bestimmen.

Ansonsten habe ich in der Woche noch ein paar Pflanzen eingesetzt, allerdings nur Überbestände aus dem kleinen Becken. Übers Internet habe ich zwar 30 Bund Pflanzen bestellt, die kommen wegen Umzugs des Lieferanten allerdings erst Mitte Oktober. Zwangsläufig werden vor November wohl keine Fische einziehen können. Daher haben die Schnecken das neue Becken bislang noch für sich alleine. Zumindest den Turmdeckeln scheint es zu gefallen, die haben sich nämlich fast alle eingegraben.
Den Heizstab musste ich übrigens hinter der Matte entfernen. Dort war das Wasser zwar schön warm, im restlichen Becken war dagegen "Eiswasser". Anscheinend ist der Temperaturausgleich durch die Matte nur schwer möglich. Der Heizstab wird nun auch durch die große Wurzel verdeckt.
   
30.09.2002 So, es scheint alles gut zu laufen. Der PH-Wert im neuen Becken hat sich wohl bei 6,6 eingependelt und scheint nicht mehr weiter zu sinken. Der CO2-Gehalt ist nicht mehr so leicht zu bestimmen, da ich auch die Effekte durch die Huminsäuren aus der großen Mangrovenwurzel einbeziehen muss. Dürfte aber zwischen 20 und 25 mg/l CO2 liegen, wie der Vergleich aus der PH-Wert Messung mit einer durchgesprudelten Blindprobe ergeben hat. Die Pflanzen wachsen jedenfalls deutlich, vor allem die Wasserpest. Zwar gibt es auch ein paar Algen, aber das ist für die Einlaufphase ja normal. Auch die Schnecken scheinen sich wohl zu fühlen, die TDS sind zumindest tagsüber kaum zu sehen und die Quellblasenschnecken flitzen richtig durchs Becken und hinterlassen einige Laichballen.
Außerdem habe ich Samstag schon mal neun Guppys abgegeben und gegen einen 5 cm großen Blauen Antennenwels getauscht, der übergangsweise noch im kleinen Becken lebt. Sobald Nitrit nicht mehr nachweisbar ist (momentan noch 0,3 mg/l) und ich die Pflanzenlieferung bekommen habe, werde ich ihn umsetzen und noch einen Partner kaufen. Da meiner bei 5 cm Größe noch keine Tentakel hat, vermute ich, ein Weibchen zu haben.
   
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