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Dezember: Garneleneier - Von Brocken blieben nur Gräten - Ein neuer Gefährte für Zuckel - Kälteschock - Erster Garnelennachwuchs
   
   
06.12.2002

Zur Zeit gibt es keine besonderen Vorkommnisse. Das einzig Neue: Auch gefrorene schwarze Mückenlarven gehören bald versuchsweise zum Futterplan. Ansonsten kann ich ja nicht ständig berichten, dass ich wieder den Pflanzenbestand ausdünnen musste, die Guppyweibchen ihren monatlichen Wurf hatten oder der PH-Wert nach wie vor konstant bei 6,6 ist.
Dieser Wert soll übrigens wieder auf 6,8 hoch, weil es mir sonst zu viel CO2 im Wasser ist. Als erste Maßnahme werde ich daher die Gärflaschen nur noch alle 6 statt 4 Wochen austauschen. Was sonst: Ich warte immer noch auf Garnelennachwuchs.

    
09.12.2002

Letzten Freitag habe ich entdeckt, dass nicht nur drei Zwerggarnelenweibchen trächtig sind, sondern auch eine der Amanogarnelen. Unglaublich, vor wenigen Wochen noch am Rande des Todes und jetzt trächtig. Da die Amanos ja zum primitiven Fortpflanzungstyp gehören, habe ich jetzt einen 10l-Eimer mit Wasser gefüllt, 3 Esslöffel Salz (stinknormales Kochsalz, also weder Jod- noch Meersalz) dazu getan, um Brackwasser zu erzeugen, bei der freitäglichen Pflanzenpflege noch etwa 20 kleine Java-Farnableger abgezwackt und mit einem Filterwürfel als "Deko" ergänzend mit in den Eimer getan. Das Ganze wird nun von einer kleinen Luftpumpe durchgesprudelt, das wars. Kein Filter, keine Heizung, als Beleuchtung dient tagsüber das Licht der Dunstabzugshaube, da der Eimer bei Zimmertemperatur in der Küche steht. Wenn die Garnele in 5-6 Wochen so weit ist, hoffe ich, rechtzeitig zu kommen, damit die abgeworfenen Larven auch im Eimer und nicht in den Mägen der Fische landen. Bin mal gespannt, ob es mir gelingt, mit so wenig Aufwand die Garnelen groß zu ziehen. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es so leicht klappen wird und ich mich stattdessen bei eventuellen weiteren Würfen weiter herantasten muss. Aber wie heisst es so schön: Versuch macht klug!

    
11.12.2002

Jetzt habe ich seit gut zwei Wochen Brocken, den männlichen Antennenwels, nicht mehr gesehen. Natürlich weiß ich, dass diese Fische eher nachtaktiv sind, sich tagsüber gern versteckt halten und es auch sein kann, dass sie intensiv Brutpflege betreiben und deshalb nicht zu sehen sind. Trotz allem habe ich das Gefühl, dass sein Nicht-Auftauchen nicht daran liegt. Zum einen konnte ich ihn früher auch zumindest alle paar Tage mal sehen, da ich gelegentlich auch nachts ins Becken schaue. Zum anderen habe ich "Teile" im Becken vor dem "Hinterausgang" seiner Wohnhöhle gefunden, die durchaus zu einem Fischskelett gehören könnten. Nun bin ich zwar kein Biologe und die Teile waren auch nicht so zusammenhängend, dass ich sie eindeutig Brocken zuordnen könnte, aber ich bin mir da eigentlich sehr sicher. Pflanzenreste sehen nämlich anders aus, nicht so knochig weiss-gelb, und auch das Interesse der Schnecken für die vermeintlichen Überreste ist ein Indiz für Brockens Tod.
Ich denke, er ist, warum auch immer, in seiner Höhle gestorben, unbemerkt, da der Mattenfilter etwaige Nitratanstiege abgepuffert hat. Die Schnecken haben ihn dann bis auf die Gräten aufgefressen, so dass mit der Zeit nur einzelne Grätenstücke aus der Höhle zu Vorschein gekommen sind, die mir nun als "Beweis" für seinen Tod dienen. Bei Brocken hatte ich eh immer das Gefühl, dass er sich nicht richtig wohl fühlt. Nie konnte ich ihn beim Fressen beobachten und auch nach Wochen war er noch der schreckhafteste Fisch im Becken. Kein Vergleich zu der agilen Zuckel, dem Antennenwelsweibchen. Trotzdem finde ich jeden Fischverlust traurig, frage mich immer, ob ich was falsch gemacht habe, und hoffe daher, dass es in nächster Zeit keine toten Erwachsenen mehr gibt.
Eine letzte Meldung noch: Heute kommt für ein paar Tage ein Freund zu Besuch, der seine Digitalkamera mitbringt. Eventuell fallen da wieder ein paar Fotos aus dem Aquarium an. Schaut also nächste Woche mal rein.

    
16.12.2002

Mittlerweile liegen die ersten digitalen Fotografien des Aquariums vor. Ich muss sie nur noch bearbeiten und die besten Aufnahmen hier online stellen. Das Fazit bislang: Es gibt einige Vorteile gegenüber meiner Kleinbildkamera (Aufnahmen ohne Blitz, keinen Fimverschwendung), aber der Weisheit letzter Schluß ist das noch nicht. Für einige brauchbare Bilder fallen auch immer jede Menge verwursteter Aufnahmen an. Aber das macht bei einer Digitalkamera ja nichts und ist sicherlich auch etwas Übungssache. Schade ist vor allen Dingen, dass wir es nicht hinbekommen haben, bewegte Objekte (Guppys!) aufs Bild zu bannen. Da sind immer nur Schemen zu sehen. Entweder waren wir zu blöd oder die Kamera bringt es einfach nicht. Auf jeden Fall habe ich beschlossen, mir zunächst keine Digitalkamera zu kaufen.

    
18.12.2002

Heute habe ich wohl zum letzten Mal in diesem Jahr die Pflanzen gepflegt. Neben dem Einkürzen und Entfernen alter Blätter war die einzige Veränderung der Platztausch vom Hornkraut mit meinen 5 restlichen Cabombastengeln. Die Letztgenannten stehen jetzt etwas mehr im Licht, wo sich der Bestand hoffentlich wieder etwas erholt und das Hornkraut steht nun vorne, wo ich schneller mal zur Schere greifen kann.
Ansonsten alles in Butter, der PH z.B. lag bei der letzten Messung wieder bei "angenehmeren" 6,8 auf der Skala. Die verlängerte Flaschenlaufzeit scheint also zu wirken.
Jetzt warte ich eigentlich nur noch auf Garnelennachwuchs, zumindest die Zwerggarnelen dürften bald soweit sein. Ich hoffe nur, dass die mittlerweile auf sechs Exemplare aufgestockten Guppybabies in der Pfütze die kleinen Garnelen nicht fressen. Für das trächtige Amanoweibchen steht immer noch der Brackwassereimer parat.

    
20.12.2002

Kurzentschlossen habe ich gestern einen neuen Gefährten für Zuckel gekauft. Er heißt Bröckchen, ist genau so groß wie sie und sieht ähnlich aus, hat aber eindeutig die typischen Tentakel auf dem Kopf. Zusätzlich habe ich den beiden noch eine Tonröhre als Bruthöhle gekauft.
Während zwischen dem verstorbenen Brocken und Zuckel überhaupt keine Beziehung herrschte, war zwischen dem neuen Männchen und Zuckel sofort Interaktion da. Sie hingen nebeneinander an der großen Mangrovenwurzel und umkreisten sich. Das Weibchen zeigte außerdem helle Flecken, die sonst nicht zu sehen sind, als Zeichen von Aufgeregtheit. Schließlich "robbte" sie noch rückwärts auf ihn zu und wedelte ihm mit dem Schwanz vor dem Kopf herum, was er sich auch gefallen liess. Eigentlich bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder konnte ich Balzverhalten beobachten (sozusagen "Liebe auf den ersten Blick") oder hier wurde untereinander die Rangordnung ausgemacht. Ich glaube eher letzteres, da das zum Teil unterwürfige Verhalten des Weibchens und die hellen Flecken (Angst?) dafür sprechen. Paarungsbereitschaft soll sich zudem durch eine violette/rötliche Kopfverfärbung beim Weibchen ankündigen, was ich nicht feststellen konnte. Immerhin haben die beiden aufeinander reagiert, so dass Nachwuchshoffnung für die Zukunft besteht. Mit dem extrem schreckhaften und eigenbrötlerischen Brocken hatte ich da hinterher keine mehr.
Während ich Bröckchen gestern also bei der Erkundung des Beckens beobachten konnte, ist er heute noch nicht aufgetaucht. An der Zucchinihälfte konnte ich bisher nämlich nur Zuckel beobachten. Nun, ich werde die Augen aufhalten, um auch herauszufinden, wo er sein Revier bezogen hat. Versteckmöglichkeiten hat er ja genug.

   
26.12.2002

Da ich morgen für eine Woche nach Berlin fahre, gibt es heute den letzten Bericht des Jahres.
Urlaubsvorbereitend habe ich noch mal die Schwimmpflanzen ausgedünnt und Wasserwechsel durchgeführt, was leider ziemlich daneben ging. Da ich eiskaltes Wasser aus der Leitung genommen habe, habe ich einigen Bewohnern gehörige Kältschocks versetzt. Besonders den Welsen und den Turmdeckelschnecken hätte ich fast den Tod beschert, weil sich das eiskalte Wasser in Bodennähe ausbreitet und sich nur sehr langsam mit dem wärmeren Altwasser im Becken mischt. Die Panzerwelse und TDS waren wie erstarrt, hingen bewegungslos, teilweise sogar auf dem Rücken liegend, zwischen den Pflanzen. Die Antennenwelse konnten sich kaum noch bewegen, fielen immer wieder auf den Rücken, hingen dann aber doch hinter dem Heizstab, als ich mit einer Schüssel temperierten Wassers kam, um die Fische vor dem Kältetod zu bewahren. Die Schüssel steht für alle Fälle immer noch bereit, aber ich hoffe, dass die betroffenen Fische diese Kältephase auch ohne den Umsetzstress überstehen. Zur Zeit ist Mittagspause, ich hoffe, dass danach noch alle Fische leben. Der Heizstab läuft jedenfalls auf vollen Touren und mittlerweile müsste sich auch eine erträgliche Durchschnittstemperatur einpendeln. Gut möglich, dass ich auf diese Weise Brocken, das verstorbene Antennenwelsmännchen getötet habe, weil es nicht rechtzeitig aus der Höhle kam, als das Eiswasser kam. Natürlich hoffe ich auch, dass die Schnecken überleben, denn ein Massensterben der TDS im Boden könnte einen rapide steigenden Nitratwert und letztlich einen Nitritpeak auslösen und das gerade jetzt, wo ich ein paar Tage nicht da bin. Ich hoffe, der Mattenfilter ist nach dreieinhalb Monaten eingelaufen genug, um das eventuell abzufangen. Ich könnte mich jedenfalls in den Allerwertesten beißen, dass mir so ein blöder Fehler unterlaufen ist. In Zukunft werde ich bei winterlichen Temperaturen die Schüssel mit dem Wechselwasser über Nacht stehen lassen, um zumindest Zimmertemperatur zu erreichen.
Was gibt es sonst? Zuckel, das Antennenwelsweibchen, ist ziemlich dick geworden. Ich hoffe, hier ist keine Krankheit im Anmarsch, sondern ein Haufen Nachwuchs. Ich will nur hoffen, dass sie auch ablaicht (so es denn Eier sind, die für den dicken Bauch sorgen) und nicht auch noch an Laichverhärtung stirbt, wie kürzlich erst das Guppyweibchen.
Diesen Verlust wollte ich ja durch eigenen Guppynachwuchs ausgleichen, was mir wohl so schnell nicht gelingen wird. Die sechs Guppys, die ich in die Pfütze ausquartiert hatte, habe ich nämlich heute wieder ins große Becken übersiedelt und kaum waren sie drin, hat sich ein Trauermantel bereits einen vier Wochen alten Jungfisch als Häppchen zwischendurch gegönnt. Zwei sind zwar schon etwas größer als der Gefressene, aber wahrscheinlich immer noch nicht groß genug, um nicht als Lebendfutter angesehen zu werden.
Zurück in die Pfütze kann ich sie aber auch nicht mehr setzen, denn dann geht es den kleinen Garnelen an den Kragen. Als die Guppys raus waren, habe ich tatsächlich den ersten winzigen Garnelennachwuchs entdeckt. Keine Frage, dass die ein Monat alten Guppys mit denen fertig und sie fressen würden. Da noch vier weitere Garnelenweibchen trächtig sind, kann ich da also keinen Guppynachwuchs mehr einsetzen, bis der Garnelenbestand ausreichend ist. Der entdeckte Garnelennachwuchs war heute immerhin ein Grund zur Freude, ansonsten bange ich immer noch um die Welse.
Schließlich habe ich noch den Brackwassereimer aufgegeben. Da ich nun ein paar Tage weg bin, macht es keinen Sinn, den weiter laufen zu lassen. Außerdem ist noch ein zweites Amanoweibchen trächtig, ich werde also auch im nächsten Jahr noch die Gelegenheit bekommen, mich an der Aufzucht zu versuchen.
... So, die Mittagspause ist vorbei, es sieht so aus, als ob alles noch mal gut gegangen ist und alle Fische die Kältephase überstanden haben. Mittlerweile sind auch die neuen Bilder bearbeitet und werden gleich online gehen.

    
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