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Januar:
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Hinfort,
Du Wurm! - Aufgrund des geringen Erfolges: Amanozuchtversuch Part I-IV -
Was hat sie nur? - Schnipp schnapp, Kopf ab :-( |
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03.01.2003 |
Der Sylvesterurlaub
ist vorbei und so ist es an der Zeit, den ersten Bericht des Jahres abzugeben.
Dieser beginnt allerdings noch im letzten Jahr, eine Stunde vor Abfahrt
in den Sylvesterurlaub:
Bei der letzten Fütterung musste ich nämlich feststellen, dass
meiner Antennenwelsdame ein etwa drei Zentimeter langer, flacher, 1 mm
breiter, milchig-weißer Bandwurm aus dem After hängt und ihr
Bauch verhältnismäßig dick ist. Da ich noch keine Erfahrung
mit Wurmerkrankungen habe, also doch noch mal schnell ins Zierfisch-Forum
geschaut, um zu sehen, was zu tun ist. Beruhigt, dass es sich nicht um
Fräskopfwürmer handelt (dunkel und kürzer), diese Erkrankung
also nicht akut lebensbedrohend ist, sondern eher zu chronischen Mangelerscheinungen
führt, habe ich dann noch einen Thread mit meinem bzw. Zuckels Problem
eröffnet und bin gen Osten gefahren.
Von unterwegs habe ich den Thread nachgesehen und zwei Behandlungsmethoden
in Erfahrung gebracht. Zum einen "Preis Coly", ein Mittel gegen
Wurmbefall auf pflanzlicher Basis, welches ich sofort online geordert
habe. Bislang ist das allerdings noch nicht angekommen. Zum anderen ein
"Hausrezept", sprich ein Brei aus Spirulina-Tabs, gepresster
Knoblauchzehe und Spinat, der auf einen Stein aufgetragen und getrocknet
zur Behandlung ins Becken gegeben wird. Der Wirkstoff ist hier der Knoblauch.
Nach meiner Rückkehr am gestrigen Abend habe ich den Fisch beobachtet,
konnte aber keine Anzeichen für Wurmbefall mehr feststellen. Auch
heute verhielt sie sich ganz normal und zeigte keine äußerlichen
Auffälligkeiten. Das gilt auch für die anderen Fische, so dass
ich von einer stressigen Quarantänebehandlung zunächst absehe.
Vorsichtshalber werde ich aber die Kokosnuss mit dem Brei nach "Hausrezept"
bestreichen und diese ins Becken geben. Kann ja nicht schaden, vielleicht
taucht ja doch noch ein Wurm auf, ich werde jedenfalls weiter beobachten.
Ansonsten war nach meiner Rückkehr alles okay. Die Amanoweibchen
sind immer noch trächtig, die kleinen Zwergarnelen sind hingegen
mittlerweile gut zu erkennen, etwa drei Millimeter groß und sehr
zahlreich. Wenn die weiter so für Nachwuchs sorgen (acht Weibchen
tragen wieder/noch Eier!), werde ich wohl gelegentlich ein paar Garnelen
für 1,- € pro Tier in die Zoohandlung bringen. Den ersten Kontakt
in der Hinsicht habe ich heute aufgenommen. Schließlich habe ich
heute noch Wasserwechsel durchgeführt (diesmal mit abgestandenem,
temperiertem Wasser) und den Pflanzenbestand etwas gelichtet. Dabei erwies
es sich als äußerst vorteilhaft, dass das Hornkraut nun vorne
wächst, da man dort wesentlich besseren Zugriff hat. Letzter Satz
für Guppyfreunde ;-): Beim TWW konnte ich sechs bis sieben Kleine
beobachten, es werden also mal wieder ein paar Guppys durchkommen.
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07.01.2003 |
Die Knoblauch-Spinat-Paste
kam gut an. Etwa eine Stunde habe ich sie im Becken gelassen, bevor sie
begann, sich aufzulösen. Zuvor ist sie allerdings über Nacht
getrocknet worden, sonst hätte sie sich gleich von der Nuss gelöst.
Garnelen und Guppys haben den Spinat abgezupft, die Corys haben die gelösten
Tab-Krümel vom Boden weggegründelt und auch die Antennenwelse,
um die es eigentlich ging, sind mal saugend über die Nuss gerutscht.
Ob es was gebracht hat? Tja, gute Frage. Zum einen ist kein Wurm mehr
aufgetaucht, zum anderen konnte ich aber auch keinen Fisch beim Knoblauch
fressen beobachten. Wenn sie den doch mal im Maul hatten, haben sie ihn
gleich wieder ausgespuckt. Beim nächsten Bandwurmauftritt habe ich
hoffentlich endlich das Preis Coly bekommen, auf das ich immer noch warte.
Ansonsten habe ich gestern mal wieder Vorbereitungen getroffen, um Amanonachwuchs
aufzuziehen, daher Amanozuchtversuch, Teil 1: Ein großes trächtiges
Weibchen habe ich zunächst ins Zwerggarnelenbecken umgesetzt, weil
mir dort keine Fische die freigesetzten Larven wegfressen können.
Jetzt muss sie diese also nur noch freigeben und ich sie irgendwie absaugen.
Als zweite Maßnahme habe ich eine Schüssel mit 20l Wasser gefüllt.
Bevor ich dort wieder Salz hineintue, warte ich aber zunächst mal
ab, wo sich die Temperatur ohne Heizstab einpendelt. Beim Einfüllen
gestern war sie bei kühlen 11°C, heute morgen ist sie schon auf
etwa 16-17°C gestiegen. Ich denke aber nicht, dass das schon warm
genug ist. Wenn ich nicht mindestens 20°C sprich Zimmertemperatur
erreiche, macht der Versuch keinen Sinn, dann muss ich mir wohl doch noch
ein Minibecken zwischen 12 und 20 l zulegen, wo auch ein Heizstab bei
ist oder bis zum Sommer warten.
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09.01.2003 |
Amanozuchtversuch,
Teil 2: Da das Wasser in der Schüssel gestern Abend ohne Heizstab
immerhin 21-22°C erreichte, habe ich 350 gr Salz (normales Speisesalz
von Tip, kein Jodsalz) hineingetan und aufgelöst. Da Durchlüftung
Larven wohl killt, da sich Luftblasen unter dem Panzer sammeln können,
habe ich diese abgestellt. Als nun alles vorbereitet war, habe ich einen
genauen Blick, sprich mit Taschenlampe, ins kleine Becken geworfen, wo
ich das Amano-Weibchen zur Larvenfreisetzung geparkt hatte. Mittlerweile
ist dort übrigens noch ein zweites trächtiges Amano-Weibchen
drin. Nun ja, jedenfalls habe ich doch tatsächlich ein paar, etwa
10-12, der winzigen Larven entdecken können, die gen Licht strebten.
Die Anzahl hat mich nicht gerade vom Hocker gehauen, schließlich
sollen Amanos ja bis zu 2000(!) Eier tragen. Trotzdem habe ich die paar
Larven mittels eines kleinen Schlauches in einen Meßbecher abgesaugt,
durch ein Artemiasieb gegossen und in die Brackwasser-Schüssel gesetzt.
Heute morgen habe ich das auch noch mit zwei "Nachzüglern"
getan. Gefüttert habe ich sie bislang mit einer Prise Kaffeeweißer,
diese Fütterungsart habe ich mal irgendwo im Internet bei einem Zuchtbericht
gelesen. Alternativ könnte ich auch noch auf Haferflocken oder Hefe
umstellen, Spezial(Flüssig)futter will ich jedenfalls zunächst
nicht kaufen. Wenn sich aber nicht bald ein paar mehr Larven zeigen, muss
ich den Versuch wohl abbrechen, denn so wenige Larven sind in einer grauen
20l-Schüssel schlicht und einfach nicht zu sehen, weil nur der Blick
von oben möglich ist. Mal sehen, wie sehr ich den Aufwand noch steigern
muss, bis mir die ersten Nachzuchten gelingen.
Angekommen ist gestern auch das Preis Coly, was ich momentan natürlich
nicht einsetzen werde, obwohl ich das Gefühl habe, dass eins der
"blonden" Guppyweibchen krank ist. Symptome: Zieht sich häufig
zurück (ist aber definitiv nicht hochschwanger, weil zu dünn),
klemmt teilweise die Flossen, ist blasser als Ihre Zwillingsschwester,
aber weniger im Sinne von farbloser Angstblässe, sondern eher wie
von einer milchigen, samtigen Schicht überzogen. Dazu scheinen mir
die Kiemen etwas verdickt zu sein und sie wirken relativ rot, sogar wenn
man sie frontal betrachtet und nicht nur mit einem Blick dahinter. NICHT
erkennen konnte ich hingegen irgendwelche Kiemen- oder Darmwürmer,
weiße Punkte, Beschleunigte Atmung oder verstärktes Scheuern.
Sie schwimmt auch normal, nur etwas träger als sonst. Insgesamt bin
ich ratlos, da die Krankheiten, von denen ich gelesen habe, andere Symptomkombinationen
aufweisen. Ich werde zunächst mal abwarten, bevor ich (für den
Fisch) stressige Behandlungen unternehme, denn andere Fische scheinen
nicht betroffen zu sein. Vielleicht reichen ja die Selbstheilungkräfte
des Fisches aus. Außerdem versuche ich noch den zweiten Band Aquarienkunde
von Sterba zu ersteigern, da steht viel über Krankheiten drin. Vielleicht
hilft der mir weiter.
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10.01.2003 |
Amanozuchtversuch,
Teil 3: Kurzentschlossen habe ich gestern ein 25l-Becken (40x25x25), einen
25 W Heizstab und einen luftbetriebenen Schaumstofffilter gekauft. Zusammen
mit den 20l Wasser aus der Schüssel habe ich dies nun als Amanoaufzuchtbecken
in Betrieb genommen. Salzgehalt: 17,5 gr/l, Temperatur 24°C. Natürlich
habe ich gleich ein paar neue Larven eingesetzt (die "alten"
waren nicht mehr zu sehen) und diese wieder mit einer Prise Kaffeeweißer
gefüttert: Resultat: Nach etwa einer Stunde waren alle Larven tot
:-(
Immerhin lassen sich die Larven jetzt aber beobachten und da das Kleinbecken
direkt neben dem Zwergarnelenbecken steht, kann ich auch schnell mal ein
paar Larven umsetzen. Weiteres Vorgehen: Immer noch mit demselben Wasser
werde ich einen weiteren Versuch starten, diesmal allerdings Hefelösung,
statt Kaffeeweißer, zur Fütterung reichen. Vielleicht ist das
Becken auch noch nicht veralgt genug (bzw. es ist natürlich noch
gar nicht veralgt). Irgendwann klappt das schon, macht ja auch Spaß
die Herumexperimentiererei (den Larven wohl eher weniger). Nur der Heizstab
arbeitet (noch) nicht richtig, denn eine Temperatursteigerung von 23 auf
24°C über Nacht ist nicht gerade gewaltig, wenn 28°C eingestellt
sind und der Heizer ohne Pause läuft. Mal abwarten.
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12.01.2003 |
Amanozuchtversuch,
Teil 4: Änderungen zu Teil 3: Auf 25gr/l gesteigerter Salzgehalt,
diesmal einer anderen Marke, die sich allerdings nicht komplett aufgelöst
hat, denn eine feine Pulverschicht bedeckte Geräte und Boden trotz
mehrmaligen Umrührens. Den Filter habe ich diesmal auch nicht angemacht.
Als Futter gab es diesmal leicht aufgelöste Haferflocken. Resultat
wie bei Teil 3, alle Larven nach einer halben Stunde tot :-(
Der einzige Fortschritt: Ein trächtiges Garnelenweibchen hat die
Larven über Nacht in einer abgedeckten und mit Eichen- und Buchenlaub
ausgelegten Salatschüssel freigesetzt. Dort konnte ich dann am nächsten
Tag recht schnell und einfach ca. 50 Larven absaugen. Die Muttergarnele
hat die Prozedur hervorragend überstanden, das Umsetzen in das Zwergarnelenbecken
kann ich mir also demnächst sparen, es geht einfach direkt in die
Salatschüssel (nein, nicht zum Krabbensalat).
Was will ich beim nächsten Versuch ändern? Zunächst mal
werde ich die Larven an das Salzwasser anpassen, indem ich den Salzgehalt
in der Salatschüssel langsam auf den Stand im Becken bringe. Ansonsten
gleiche Bedingungen, dass heißt 500 Gramm Salz auf 20 Liter Wasser.
Wenn sie auch in der Schüssel sofort bei Salzzugabe sterben, muss
ich für den übernächsten Versuch wohl mal echtes Meersalz
kaufen.
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16.01.2003 |
Nun, das
Salzwasserbecken läuft dann doch mit 30 gr/l. Da im Moment aber keine
Amanolarven unterwegs sind, habe ich zunächst mal einen Versuch gestartet,
Artemia aufzuziehen. Geschlüpft sind sie bereits und den ersten Tag
haben sie auch überlebt. So lange haben es die Garnelenlarven nicht
im Becken ausgehalten. Die Fütterung erfolgte mit aufgelöster
Trockenhefe und Kaffeeweißer, aber ob das nun das richtige Futter,
zu viel oder zu wenig war, kann ich (noch) nicht beurteilen. Schließlich
noch zur Technik:
Der Heizstab funktioniert doch. Bis 27° C habe ich ihn hochtreiben
können, bei einer Raumtemperatur von 18°C durchaus okay. Eingestellt
ist er aber bei niedrigeren 24° C. Der Schaumstofffilter läuft
auch, mit diagonaler Ausströmung. Als Licht gibt es nur Tageslicht
und etwas Licht vom Zwerggarnelenbecken nebenan. Abgedeckt ist das Becken
auch, denn es hat ganz hervorragend ein schwarzes Ablagekörbchen
auf das Becken gepasst, welches nun die "sprudelnden" Bereiche
des Beckens überdacht. So setzt sich nicht überall neben dem
Becken gelöstes Salz ab. Ein Drittel ist immer noch offen zu Belüftung.
Im großen Becken gibt es keine besonderen Vorkommnisse. Das blonde
Guppyweibchen zeigt leider keine Besserung, es ist immer noch sehr blass,
hat gerötete Kiemen, frisst kaum und zieht sich in der Regel zurück.
Da ich heute aber das zweite Aquarienkunde-Buch von Sterba bei ebay ersteigert
habe, weiss ich bald vielleicht mehr und kann etwas unternehmen.
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18.01.2003 |
Gestern war
es mal wieder nötig, ordentlich Pflanzen auszusortieren, denn es
wurde langsam duster in den Becken. Da ich nun schon mal am Becken zugange
war, habe ich dem angeschlagenen Guppyweibchen gleich noch ein Salzbad
mit 15 gr/l Meersalz verpasst, in der Hoffnung, dass es gegen das, was
sie plagt, hilft. Natürlich habe ich Ihr die Viertelstunde beigestanden
und mit Kescher bewaffnet neben dem Eimer Wache gestanden. Sie hat es
jedenfalls gut geschafft, nur leider war der Effekt gleich 0, da sich
ihr Zustand nicht verändert hat. Für weitere Maßnahmen
werde ich auf den Sterba warten müssen.
Im Salzwasserbecken zucken immer noch einige Artemianauplien herum, obwohl
das Wasser ganz schön trübe ist von dem Kaffeeweißer.
Ich werde zunächst mal solange nichts hereingeben, bis die Brühe
etwas klarer geworden ist. Für die nächsten Salzzugaben habe
ich im Supermarkt übrigens extra Meersalz geholt. Ich hoffe, die
Larven wissen das dann zu schätzen und entwickeln sich mal weiter.
Momentan kann ich aber eh nur warten, bis das Weibchen so weit ist und
mal wieder ein paar frei lässt.
Schließlich sollte ich im Zierfischforum nicht immer schreiben,
welche Pflanzen ich gerade wieder entsorgt habe, das ich nun schon Interessenten
für Javafarn und Muschelblume gemeldet haben. Auch für die Zwerggarnelen
habe ich bereits zwei Abnehmer.
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21.01.2003 |
Gestern habe
ich den Band "Aquarienkunde 2" von Sterba erhalten und zunächst
mal geschaut, was das Guppyweibchen haben könnte. Hier und da passen
zwar Symptome, aber so weit, dass ich gesagt hätte "Ja, das
ist es!", hat mir das Buch leider auch nicht geholfen. Ich denke,
mir fehlt einfach die Erfahrungen mit Krankheiten und dementsprechende
Vergleichsmöglichkeiten. Zunächst mal werde ich sie daher isolieren
bzw. in Quarantäne setzen, bevor sie noch andere Fische ansteckt.
Schon gestern Abend hatte ich sie daher ins Zwerggarnelenbecken ausquartiert.
Dort erlitt sie zunächst eine Fehlgeburt, brachte anschließend
ein Baby mit "monströsem" Dottersack zur Welt, das sofort
kopfüber in die Filtermatte geschwommen ist und schließlich
verlor sie noch etwas "Schleim". Dabei war sie alles andere
als dick... Heute morgen musste ich dann feststellen, dass sie den kleinen
Babygarnelen nachstellt. Ist im Prinzip ja ein gutes Zeichen, auch wenn
sie anscheinend zu träge ist, um die flinken Garnelen zu erreichen.
Trotzdem werde ich heute abend noch einen Schritt weiter gehen, die Salzwasserversuche
abbrechen (die Artemianauplien sind eh alle tot) und das Minibecken als
Quarantänebecken nutzen. Dort kann ich auch gezielter behandeln und
ihren Zustand beobachten.
Die zusammengefassten Symptome:
- blasse/milchige Körperfarbe, Flossen weniger von der Blässe
betroffen
- eingefallener, flacher Kopf, dann ein "Knick", bevor die Körperrundung
einsetzt
- rotgemusterte, durchschimmernde Kiemen
- apathisches, träges Verhalten
- zog sich im Gesellschaftsbecken zurück
- nimmt kaum Nahrung auf und spuckt sie häufig wieder aus
- zweitweise geklemmte Flossen, die aber nicht deformiert sind
Gar nicht so einfach so etwas zu beschreiben. Kein Wunder also, dass die
Lektüre von Symptomen oft nicht weiterhilft, denn jeder würde
das etwas anders beschreiben.
Die Salzwasserversuche breche ich also erst mal ab. Beim nächsten
Mal werde ich probieren, die Fütterung (doch Liquifry kaufen?) und
Beleuchtung (Schreibtischlampe?) zu verbessern.
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24.01.2003 |
Meine kranke
Guppy-Dame wird es wohl nicht überleben. Auf einer Seite sind nun
nicht mehr nur die Kiemen blutunterlaufen, sondern auch schon Teile des
Körpers. Außerdem ist ihr Bauch eingefallen und sieht recht
"eckig" aus. Ich denke nicht, dass sie noch mal gesunden wird.
:-( Wahrscheinlich werde ich sie am Wochenende mit einem Geschnickschnitt
erlösen, so schwer es mir auch fällt und so leid es mir tut.
Glücklicherweise scheint aber nur bei ihr diese Krankheit ausgebrochen
zu sein, alle anderen Fische sehen normal aus und verhalten sich auch
so.
Einen Gast werde ich auch bald aufnehmen, nämlich einen Feuerschwanz
Fransenlipper (Epalzeorhynchos bicolor), der bei einer Freundin in einem
viel zu kleinen 54l-Becken lebt und alle anderen Fische terrorisiert.
Ich hoffe, in meinem größeren Becken ist er gegenüber
den anderen friedlich, sonst muss ich ihn gleich wieder abgeben. Möglicherweise
kommt er schon heute abend.
Zur Zeit muss ich meine Zwergarnelen antreiben, dass sie ordentlich Nachwuchs
erzeugen, denn die Warteliste von Interessenten wird immer länger.
Hätte gar nicht gedacht, dass Garnelen so schwer zu bekommen sind.
Meine tun jedenfalls ihr bestes, um den Markt regelrecht zu überschwemmen,
denn etwa 50-60 Babygarnelen habe ich mittlerweile bestimmt im Becken.
Schließlich habe ich beim Wäsche aufhängen im Keller mein
altes Schülermikroskop entdeckt und es natürlich gleich auf
Tauglichkeit getestet, indem ich Mulm aus dem Mattenfilter einer eingehenden
Untersuchung unterzogen habe. 150-fache Vergrößerung ist völlig
ausreichend, um dabei so einiges an Kleingetier und Gewürm zu entdecken.
Kein Wunder, dass es einem Guppybaby nicht schwer fällt, im Moos
zu überleben.
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25.01.2003 |
Eine letzte
Chance gebe ich dem blonden Guppyweibchen noch, denn ich habe gestern
ein Medikament entdeckt, das ich mal zur Vorbeugung gegen Laichverpilzung
gekauft habe. Es heißt Tetra General Tonic und soll eingesetzt werden,
wenn ein Fisch eben die Symptome zeigt, die mein kranker Fisch zur Zeit
aufweist. Das gibt ihr noch mal eine Galgenfrist von fünf Tagen,
sollte es nicht zur Besserung beitragen, wird sie am nächsten Wochenende
erlöst.
Überhaupt die Guppys: Wie ich gestern feststellen musste, ist ein
Männchen spurlos verschwunden. Dabei handelte es sich um das schon
immer schwächlichste Männchen, welches unglücklicherweise
aber die größte Schwanzflosse hatte und deshalb teilweise nur
senkrecht geschwommen ist. Ansonsten wies er eigentlich keine Anzeichen
einer Erkrankung auf, daher nehme ich an, dass er an Erschöpfung
gestorben ist. Mit einem guten Dreivierteljahr ist er leider recht jung
gestorben.
Positiv: Beim Blick ins Zwerggarnelenbecken habe ich das letzte Baby entdeckt,
das das kranke Weibchen zur Welt gebracht hat. Auf den ersten Blick wirkt
es gesund. Ich werde es zunächst in diesem Becken lassen, bis es
irgendwann den Garnelen gefährlich werden könnte und ich besser
abschätzen kann, ob es auch wirklich nicht die Krankheit der Mutter
übertragen bekommen hat. Im großen Becken leben übrigens
auch noch einige Jungfische. Irgendwie "arbeiten" die Trauermantelsalmler
zur Zeit etwas schlampig, daher werde ich mal weniger füttern.
Neu in die Pflanzenliste aufgenommen habe ich zwei Arten. Zum einen habe
ich immer wieder mal ganz dürre, schwimmende Stengelchen gefunden,
die ich noch für Überreste des Perlenkrautes gehalten habe.
Beim Blick in den Sterba entdeckte ich aber ein Bild, das genau diese
Stengelchen zeigte. Es handelt sich um Zwergwasserschlauch (Utricularia
gibba), eine sehr interessante, infusorienfressende Pflanze, die damals
als blinder Passagier mitgekommen sein muss. Zwar habe ich sie in meine
Bestandsliste aufgenommen, insgesamt dürfte ich aber nur noch wenige
Zentimeter davon haben, da ich sie zwischenzeitlich immer als vermeintlichen
Pflanzenabfall entsorgt habe. Vielleicht erholt sich der Bestand ja.
Zum anderen habe ich mittlerweile einen dichten, überwiegend emers
wachsenden Busch an der Filtermatte, über dem Filterauslauf. Eigentlich
kann es sich dabei nur um eine Perlenkraut-Art handeln, mit überwiegend
runden, zum Teil aber auch länglichen Blättern. Ich denke, es
handelt sich dabei um das Zwerperlenkraut aus der Dennerle-Datenbank.
So lange es den Lichtröhren nicht zu nahe kommt, scheint das ein
perfekter Platz zu sein, besser jedenfalls als submers, wo es anscheinend
zu wenig Licht erhielt. Was sich da aus ein paar Reststengeln entwickelt
hat, ist jedenfalls sehr schön anzuschauen.
Schließlich ist seit gestern abend auch der angekündigte (vorläufige)
Gast im Becken, der Feuerschwanz. Mit etwa 5 cm Länge ist er noch
nicht besonders groß und bislang verhält er sich auch friedlich.
Im Gegenteil haben zunächst mal die Trauermantelsalmler den neuen
Gast bestaunt und zur Probe auch in die Schwanz- und Rückenflosse
gebissen, was diesen aber nicht beeindruckte. Wenn er mal ins freie Wasser
schwimmt, hat er auch meistens einen Konvoi aus Guppys um sich herum,
die den neuen Kollegen recht interessant finden. Die meiste Zeit über
hält er sich aber hinter der Wurzel auf, wo auch die Panzerwelse
und Antennenwelse ihre Ruhestätten haben.
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27.01.2003 |
Kaum hatte
ich den letzten Bericht fertig gestellt, musste ich beim Blick ins Krankenbecken
sehen, dass es mit dem armen Weibchen zu Ende geht. Die Flossenfäulnis
und dunkle Körperfärbung nahmen größere Ausmaße
an und sie hing auch nur noch auf dem Boden herum. Also tat ich das, was
ich eigentlich noch mal aufschieben wollte. Ich zog mir Handschuhe an,
fing sie aus dem Becken, legte sie auf Küchenpapier und trennte ihr
mit einer Schere den Kopf ab. Sie hat sich nicht mehr gewehrt. Trotzdem
war mir schon mulmig, als ich sehen musste, wie sich noch einmal ihre
Augen bewegten und die Kiemendeckel sich eine Zeitlang weiter hoben und
senkten, obwohl Körper und Kopf schon getrennt waren. Ich hoffe,
dass es jetzt erst einmal genug der schlechten Nachrichten ist.
Das gesäuberte Becken steht nun zunächst leer. Als nächstes
plane ich, mal wieder die Trauermantelsalmler zur Zucht anzusetzen. Denn
auf Tod sollte auch mal wieder Leben folgen.
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30.01.2003 |
Der Feuerschwanz
zeigt nun doch Revierverhalten. Der Bereich hinter der Wurzel, um den
Flipper herum, ist jetzt seiner, zumindest alle Panzerwelse werden von
dort verscheucht. Die anderen Fische lässt er bislang aber unbehelligt
und in anderen Teilen des Beckens (wo er sich eh kaum aufhält), kam
es auch noch nicht zu Jagdszenen.
Den Panzerwelsen habe ich daher einen neuen Versammlungsplatz geschaffen,
indem ich den Eidechsenschwanz entfernt, die Kokosnuss dorthin versetzt
und schließlich auf die entstehende Lichtung das Laub gehäuft
habe. Dort wo das Laub früher lag ist nun freier Sandboden als Vorplatz
zum "Panzerwels-Pavillon". Leider haben die Panzerwelse diesen
Ort noch nicht für sich entdeckt, sondern legen sich stattdessen
immer wieder mit dem Feuerschwanz an oder im Rotala macrandra-Wald zur
Ruhe. Außerdem sind sie schreckhafter geworden, denn häufig
flüchten sie jetzt nach hinten, wenn ich ans Becken trete. Dabei
habe ich ihnen gar nichts getan.
Kampfszenen zeigen auch die beiden Antennenwelse. Wie zwei Ringer liegen
sie häufig Kopf an Kopf und umkreisen sich mit verhakten Kiemenstacheln.
Zunächst habe ich das ganz optimistisch als "Balzverhalten"
gedeutet, aber bei dem Staub, den sie heute morgen im Becken aufgewirbelt
haben, wird es wohl doch eine Klopperei gewesen sein. Aber anstatt sich
aus dem Weg zu gehen, provozieren sie sich auch immer wieder gegenseitig.
Zuckel kommt z.B. manchmal rückwärts und von oben auf Bröckchen
zugerutscht, wischt ihm ohrfeigenmäßig ein paar mal mit der
Schwanzflosse über den Kopf, haut dann ab, nur um es kurz darauf
wieder zu tun. Vermenschlicht gefragt: Was sich neckt, das liebt sich?
Ich wills jedenfalls hoffen.
Die Trauermantel kann ich demnächst mal ins Zuchtbecken setzen. Die
Murmeln für den Bodengrund, damit sie ihre eigenen Eier nicht fressen,
sind bestellt und das nötige Balzverhalten zeigen sie auch allmorgendlich.
Übernächstes Wochenende werde ich wohl den Versuch starten.
Tja, die Guppys. Auf der einen Seite schwimmen wieder reichlich Babys
im Becken herum, auf der anderen Seite verhalten sich die Erwachsenen
aber nicht normal. Sie scheuern sich im Vergleich zu den anderen Fischen
relativ häufig an Blättern und ein weiteres Männchen zeigte
gestern dieses senkrechte, ruckelige Schwimmverhalten wie das verschwundenen
Männchen, als ob ihm sein Schwanz zu schwer geworden wäre. Irgendwas
stimmt da nicht. Bevor ich mit vorschnellen Maßnahmen aber alles
nur noch verschlimmere, beobachte ich aber zunächst mal weiter. Vielleicht
bin ich auch schon paranoid, da ich in letzter Zeit viel von Krankheiten,
Vergiftungen, etc. in den Sterba-Büchern gelesen habe. Wenn man dann
zu lange ins Becken schaut, ist ja kein Wunder, dass einem irgendwas bestimmt
komisch vorkommt.
Eine kleine Änderung habe ich aber doch vorgenommen: Seit Wochen
habe ich heute mal wieder mit Flockenfutter gefüttert. Da sollen
Vitamine drin sein und "Immun Aktiv" steht auch auf der Dose.
Vielleicht hilft es ja. Früher habe ich während eines halben
Jahres "Pfützenbetrieb" schließlich nur einen Fisch
durch Beckenflucht verloren, im großen Becken seit Mitte September
aber schon drei Guppys und einen Antennenwels aus wahrscheinlich unterschiedlichen
Gründen. Nur eine Pechsträhne? Ich bin auf der Hut und daher
kaufe ich vorerst auch keine Lebendfuttertütchen mehr!
Abschließend ist mir an der Wurzel unterschiedlicher Bewuchs aufgefallen.
Zum einen borstige Polster aus weißen, etwa 5 mm langen, dicht aneinander
stehenden Härchen, ähnlich wie bei manchen Kakteen. Die Polster
können klein sein, mit einem Radius von einem halben Zentimeter oder
auch 3 cm lang und 1 cm breit. Diese Borsten fühlen sich eher hart
an, ähnlich wie feine Sägespäne. Im Zierfischforum wurde
die Vermutung geäußert, dass es sich dabei um die Fruchtstände
eines Pilzes handeln könne, der die Mangrovenwurzel von innen zerstört.
Möglicherweise würde dieser auch das Wasser vergiften, was eine
von hundert Erklärungen für das seltsame Guppyverhalten sein
könnte. Bei Gelegenheit werde ich diese Polster mal genauer betrachten
(auch unter dem Mikroskop) und überlegen, was zu tun ist. Eins ist
sicher, ein mögliches Entfernen der Wurzel wäre für die
meisten Beckenbewohner ein herber Schlag, da sich ihr Leben weitgehend
um und in ihr abspielt, und ist deshalb nur die letzte Möglichkeit.
Neben diesen weißen Borstenpolstern gibt es recht nahe unter der
Wasseroberfläche noch punktuelle, weiche Pölsterchen, die sehr
dunkel sind und Richtung Anthrazit gehen. Diese erinnern an Moos und sind
vermutlich Pinselalgen, die sich parasitär von der Wurzel ernähren.
Da sie auf der dunklen Wurzel aber eh kaum auffallen, sich sonst noch
nirgendwo angesiedelt haben und auch nicht besonders schnell wachsen,
stören sie mich (noch) nicht weiter.
Was zeigt uns das alles? Antwort: Wer viel hinsieht, sieht auch viel und
erkennt recht schnell, dass die Zusammenhänge in einem Aquarium mehr
als komplex sind. Denn obwohl ich "spüre", dass es zumindest
den Guppys nicht richtig gut geht, weiß ich nicht, woran es liegen
könnte.
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