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März:
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Die
kleine Dicke wird Mama - Tyrann abzugeben - Großer Heuaufguss - Die
Große, nicht ganz so dicke, wird auch Mama - Es juckt noch immer |
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01.03.2003 |
Heute morgen
habe ich das einsame Trauermantelpärchen wieder ins Gesellschaftsbecken
zurücküberführt. Freitag morgen konnte ich bei einem kurzen
Kontrollblick zwar Paarungsverhalten beobachten, ein Ablaichen aber nicht.
Heute morgen fand dann in dieser Hinsicht gar keine Aktivität mehr
statt. Außerdem beginnt auch das Hornkraut sich aufzulösen,
so dass ich die Temperatur wieder auf 24°C gedrosselt, das Becken
von den Abdeckungen befreit und den Filter abgestellt habe.
Als ich dann so vor dem beleuchteten Becken sitze und mir überlege,
ob es nicht doch besser gewesen wäre, statt dem dauerdicken, kleineren
Weibchen das größere, aber nicht ganz so dicke, mit dem offenbar
paarungswilligen Männchen anzusetzen, meine ich plötzlich, eine
Bewegung zwischen den Glasmurmeln ausgemacht zu haben. Mit dem unbeirrbaren
Blick eines Fischadlers schaue ich noch einmal genauer hin und tatsächlich,
zwischen den Murmeln huschen winzige, durchsichtige Fischlarven herum.
Tja, meine Freude war groß und den ganzen Morgen über habe
ich das Dauergrinsen kaum aus dem Gesicht bekommen.
Als nächste Maßnahme habe ich zunächst mal das Licht,
sprich die Schreibtischlampe, gelöscht. Das Becken ist jetzt nur
vom Tageslicht erhellt, allerdings nicht von direkter Sonne.
Heute Nachmittag habe ich dann 9 Körnchen Protogen (ein Infusoriennährboden)
dort ins Becken gegeben, wo ich die Larven gesehen habe. Zwar schwimmen
diese erst nach drei Tagen frei (laut Sterba), aber es braucht ja auch
seine Zeit, bis sich die Infusorien entwickelt haben. Ansonsten unternehme
ich zunächst mal nichts. Die Wasserwerte (PH 7,4 / GH 8 / KH 5 /
NO2 < 0,1 mg/l) habe ich zwar noch gemessen, aber eigentlich konnten
die ja nicht so schlecht sein, wenn die Larven schlüpfen. Die nächsten
Tage werde ich nur noch täglich Nitrit messen, da dort die größte
Gefahr zu sehen ist.
Bis jetzt war eigentlich das Schwerste, die Trauermantel aus dem Gesellschaftsbecken
zu fangen. Da musste ich doch warten, bis das Licht schon eine halbe Stunde
aus war und die Fische etwas dösig geworden sind, um sie schnell
zu erwischen. Das war Donnerstag abend. Das Ablaichen habe ich zwar nicht
direkt beobachtet, aber es muss gleich am Freitag morgen stattgefunden
haben, sonst hätte ich heute noch keine Larven entdecken können.
Soweit der Stand der Dinge. Sollte mir die Aufzucht gelingen, werde ich
einen Bericht in die Rubrik Tipps stellen, Fotos vom Becken habe ich auch
schon gemacht. Spannend wird es jetzt wieder, wenn die Minifische anfangen
frei zu schwimmen. Wieviele werden es sein? Wird es mir gelingen, sie
solange zu ernähren und durchzubringen, bis sie groß genug
sind für Artemianauplien? Um zu gewährleisten, dass ich zweimal
täglich Nauplien zur Verfügung habe, habe ich mir heute gleich
noch eine weitere Membranpumpe für eine zweite Blubberflasche gekauft.
Ich muss schon sagen, es macht wesentlich mehr Spaß, über Aufzuchtversuche
zu berichten, als über Krankheitsbehandlungen und Todesfälle.
Daher hoffe ich, dass mir das Glück noch ein wenig hold bleibt.
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03.03.2003 |
Die Fischbrut
zwischen den Murmeln ist immer noch lebendig. Momentan wechsle ich zwei
mal täglich Wasser, weil der Nitritwert ohne Filterbetrieb im Verlaufe
einiger Stunden immer auf 0,3 mg/l steigt. Gefüttert wird mit Protogen.
Allerdings schwimmt die Brut noch nicht frei, d.h. ich habe keine Ahnung,
wie viele Jungfische es sind und ob sie überhaupt schon Futter annehmen.
Jedenfalls sehen die durchsichtigen etwa 1 mm großen Larven noch
nicht nach Trauermantelsalmlern aus.
Ein Fehler war es Hornkraut zu nehmen, da sich das Zeug mittlerweile in
seine Bestandteile aufgelöst hat und entsprechend das Wasser belastet.
So gut es ging, habe ich die zwischen die Murmeln gesunkenen Überreste
aber beim Wasserwechsel abgesaugt. Hoffentlich habe ich dabei nicht zu
viele Jungfische erwischt.
Wenn es weiter positiv laufen sollte, hoffe ich, dass die Kleinen Dienstag
frei schwimmen und am nächsten Wochenende auf Artemia umsteigen können.
Dann werde ich auch wieder den Filter einschalten.
Ansonsten hat sich gestern der Feuerschwanz wie ein Tyrann aufgeführt,
als er nach der nachmittäglichen Fütterung diverse Fische ausdauernd
durchs Becken jagte. Bisher konnte ich das noch nie so extrem beobachten.
War ja klar, dass der Fisch damit anfangen muss, als ich Besuch zu Hause
hatte. Der war jedenfall fasziniert und staunte mit offenem Mund, wie
"schnittig" der "kleine Hai" hinter der anderen Fischen
her war. Ich war weniger begeistert und hätte den Fisch auch herausgefangen,
wenn er sich nicht nach einer Stunde von alleine beruhigt hätte.
Trotzdem ist seine Zeit bei mir abgelaufen, denn so viel Stress im Becken
muss nicht sein. Zunächst versuche ich mal übers Zierfischforum
einen neuen Pfleger zu finden, danach käme die Anfrage bei Zooläden
und letztendlich bliebe nur die Möglichkeit, den Fisch der Freundin
wiederzugeben, von der ich ihn habe. Das wäre natürlich keine
optimale Lösung, wenn er wieder in deren 54l-Becken zurück muss,
aber letztlich liegen mir meine alteingesessenen Fische doch mehr am Herzen,
als der arme Feuerschwanz, der wirklich kein guter Aquarienfisch ist.
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05.03.2003 |
Bei den Larven
nichts Neues. Sie leben noch, schwimmen aber nach wie vor nicht frei.
Täglich wechsle ich nun zwei mal Wasser, weil der Filter bis zum
Beginn der Artemienfütterung ja aus bleiben soll, und füttere
mit neun Körnchen Protogen. Spannender wird es also erst wieder,
wenn die Larven frei schwimmen. Da wird sich zeigen, ob der Infusorienbestand
ausreicht, bis sie größere Nahrung zu sich nehmen können.
Bis dahin kann man sie besonders gut zu früher Stunde beobachten,
wenn sie alle an der Scheibe und an Pflanzen kleben. Wenn es dann heller
wird, verschwinden sie nämlich wieder zwischen den Murmeln.
Der Feuerschwanz wird mein Becken übrigens am Sonntag verlassen,
wenn alles gut geht. Sein neues zu Hause wird dann ein 300 oder 600 Liter-Becken
in Duisburg werden. Das ist seinen Revieransprüchen wenigstens angemessen.
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07.03.2003 |
Heute morgen
waren auch noch lebende Larven zu sehen. Neben den Protogen Krümeln
habe ich übrigens angefangen mit Liqui-Zell (gestern abend) und Mikro-Zell
(heute morgen) zu füttern, beides dient eigentlich der Artemienaufzucht.
Außerdem läuft seit heute morgen auch wieder der Filter, denn
die Larven sind kräftig genug, nicht hilflos angesaugt zu werden.
Es wird ja mal Zeit, dass das Becken von alleine etwas stabiler läuft
und ich zumindest nur noch einmal am Tag Wasser wechseln muss.
Gestern habe ich auch noch versucht, vorab eine Falle für den Feuerschwanz
zu installieren, damit ich ihn Sonntag nicht mit dem Kescher jagen muss.
Als erstes Versuchsobjekt habe ich einen Schüttbehälter mit
Deckel (wo normalerweise Reis, Zucker, Mehl, etc. aufbewahrt wird) hochkannt
ins Becken gestellt. Im Deckel ist eine etwa 3 x 2 cm große Öffnung,
durch die man (oder besser: Fisch) ins Innere gelangt, wo zwei Spirulinatabs
auf den ersten Gast warten. Dieses Behältnis war dann gestern sofort
"Gesprächsthema Nr. 1" im Becken. Ich hätte Amano-Garnelen,
Schnecken, Guppys und beide Antennenwelse fangen können, nur den
Feuerschwanz noch nicht. Heute werde ich den Behälter mal hinlegen,
damit der Einlass näher am Boden ist. Vielleicht animiert ihn das,
mal da rein zu schwimmen. Bis Sonntag sollte jeder Aquarienbewohner das
Gefühl haben, dass das Ding harmlos ist und man da ruhig mal hineinschwimmen
kann. Dann brauche ich nur noch Geduld und nicht das ganze Becken zu verwüsten.
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09.03.2003 |
So, der Feuerschwanz
ist heute abgeholt worden. Endlich wird er in einem artgerecht großen
Becken leben, seien es nun 300 oder 600 Liter.
Zuvor musste ich allerdings einsehen, dass er nicht auf den plumpen Trick
mit dem Schüttbehälter hereinfällt. Freitag hat er sich
die Falle zwar mal kurz von innen angesehen, danach aber keine Anstalten
mehr gemacht, erneut hineinzuschwimmen. Großen Anklang fand das
Plastikteil aber bei den Guppys, die allerdings kein gutes Gedächtnis
zu haben scheinen. Denn sie sind zwar häufiger hineingeschwommen
und hinausgeschwommen als die meisten anderen, den Ausgang mussten sie
aber trotzdem jedesmal aufs Neue suchen. Das gilt auch für das dicke
Trauermantelweibchen, dass gerade so schräg durch die Öffnung
passte, aber natürlich auch der Verlockung des Futters nicht wiederstehen
konnte. Auch dieser Fisch hat den Ausgang erst jedesmal nach einer halben
Ewigkeit gefunden.
Am besten haben das die Antennenwelse drauf gehabt, rein und raus ohne
Desorientierung. Wenn ich die mal fangen muss, habe ich jedenfalls eine
geeignete Methode parat. Rekord waren übrigens 10 Fische gleichzeitig
in dem 1,5l-Behälter!
Da dies also nicht funktionierte wie geplant, kam ich doch nicht drumherum,
die große Wurzel aus dem Becken zu nehmen. Als ich sie anhob, kam
zunächst mal eine Blase mit Faulgas hochgestiegen und natürlich
war der Sand darunter auch schwarz. Ansonsten war die Aktion aber unproblematisch,
sogar der Javafarn ist so gut festgewachsen, dass er sich, im Gegensatz
zu der Schieferplatte, nicht gelockert hat. Um die Wurzel jetzt besser
mit Wasser durchfließen zu lassen, habe ich zunächst darauf
verzichtet, die Schieferplatte wieder als Abdeckung zu benutzen. Auch
einen großen Büschel Javamoos habe ich entfernt und ins Trauermantelaufzuchtbecken
gegeben, wo er hoffentlich als zusätzliche Infusorienversorgung dient.
Also gut, nachdem ich die Wurzel in einer großen Schüssel zwischengelagert
hatte, hatte ich Platz mit dem Kescher zu hantieren. Mit der anderen Hand
habe ich versucht, den Feuerschwanz zu dem freien Platz Richtung Kescher
zu treiben, was auch relativ schnell gelang. Anschließend verbrachte
er dann noch drei Stunden im Eimer, bis seine Reise nach Duisburg begann.
Besonders schwarz war er schließlich nicht mehr, man hat ganz deutlich
gesehen, dass er bleich vor Angst war. Gelegentlich hat es in dem Eimer
auch Plopp gemacht, als ob er vor eine Wand geschwommen oder unter die
Abdeckpappe gesprungen ist. Nun, ich hoffe, er ist gut angekommen, sobald
ich ein Feedback habe, werde ich hier berichten.
Was gibt es sonst? Die Trauermantelbrut ist immer noch lebendig, ich hoffe,
mit dem Javamoos habe ich ihre Chancen noch ein wenig gesteigert. Tagsüber
denkt man zwar, es wären nur noch drei oder vier Larven übrig,
nachts hingegen sieht es schon anders aus, denn dann hängen sie alle
an den Scheiben. Schätzungsweise 30 sind es gestern abend gewesen,
würde ich sagen. Momentan füttere ich sie mit allem, was ich
habe: Liqui-Zell, Mikro-Zell und Protogen. Mit ausreichendem Wasserwechsel
sollte es trotzdem zu keinem Nitritpeak kommen. Den Filter habe ich zwar
mal kurz angestellt, aber ich habe den Eindruck, er hat eher negative
Auswirkungen, da das Mikrofutter zu schnell im Schaumstoff verschwindet.
Artemianauplien stoßen noch nicht auf Anklang, wie ein kurzer Versuch
gezeigt hat.
Zu guter Letzt, nach einigen notwendigen Umprogrammierungen,habe ich diese
Website endlich auf einen anderen Webserver geschaufelt, damit die Werbung
endlich verschwindet. Abgesehen vom Gästebuch, was nach wie vor bei
Tripod liegt, ist sie das nun auch. Der Nachteil: Aktualisierungen werde
ich aus organisatorischen Gründen in der Regel nur noch am Wochenende
hochladen können.
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13.03.2003 |
Die Trauermantelzucht
muss ich wohl so langsam als gescheitert betrachten. Die letzten beiden
Tage waren nie mehr als drei Larven auf einmal zu entdecken, egal zu welcher
Tageszeit. Zwar sind sie "schon" 13 Tage alt, aber ich sehe
keine Chance, die übrig gebliebenen effizient mit Artemia aufzuziehen.
Dafür entwickeln sich alle möglichen Kleintiere in dem Becken,
Cyclops, Würmer, etc. Auch die Schnecken fühlen sich wohl und
eine aus Versehen eingesetzte Minigarnele lebt auch noch. Nur die Pflanzen
machen schlapp wegen der fehlenden Beleuchtung. Mittlerweile stinkt das
Becken auch wie ein Heuaufguss, obwohl ich mindestens einmal am Tag das
Wasser auswechlse und die Nitrit-Werte nie über 0,3 steigen.
Ich gebe jetzt noch alles, um wenigstens die letzten Larven groß
zu bekommen, gehe aber gleichzeitig davon aus, einen zweiten Versuch starten
zu müssen. Diesmal mit nur einer Lage Murmeln (zwecks besserer Beobachtung),
Javamoos von Anfang an und nach 5 Tagen wieder einsetzender Beleuchtung.
Aber noch hat das Zeit.
Gut geht es hingegen dem Feuerschwanz, der sich anscheinend in seinem
neuen Becken eingelebt hat und dort auch mal ganz frech in die Höhle
eines viermal so großen Welses schwimmt.
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14.03.2003 |
Mittlerweile
habe ich das Aufzuchtbecken aufgeräumt. Die Murmeln sind raus und
auch die unglaublichen Mengen faules Zeug, die sich in den zwei Schichten
angesammelt haben, habe ich weitgehend abgesaugt. Im Becken befindet sich
jetzt nur noch ein einziger kleiner Trauermantelsalmler, der die Aufräumarbeiten
überstanden hat. Natürlich wird er es nicht schaffen.
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15.03.2003 |
Das Becken
ist für einen zweiten Versuch hergerichtet. Den letzten Überlebenden
der ersten Brut habe zuvor ich abgesaugt und ins Zwerggarnelenbecken überführt.
Seine Chancen, dort groß zu werden, stehen wahrscheinlich 1:1.000.000,
aber das ist als nichts.
Unterschiede zum fehlgeschlagenen ersten Versuch: Statt Hornkraut Javamoos,
nur noch Wasserlinsen und Riccia als Schwimmpflanzen, eine Schicht Murmeln
statt zwei und der Innenfilter bleibt gleich aus dem Becken. Außerdem
nehme ich mir vor, durchgehend zwei mal täglich Wasser zu wechseln.
Rein zeitlich passt der Niedergang der Brut nämlich zum Beginn des
"schlampigen" einmaligen Wasserwechselns am Tag.
Protogen lasse ich auch weg, Liquizell und Mikrozell machen nicht so viel
Dreck.
Heute Nacht werde ich das Zuchtpärchen einsetzen, mal sehen, ob ich
diesmal das große Weibchen erwische und ob wieder gleich morgen
früh abgelaicht wird.
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17.03.2003 |
So, bisher
lief alles wie geplant. Tatsächlich habe ich das große Weibchen
erwischt und tatsächlich hat sie mit ihrem Partner gleich Sonntag
morgen ...äh... das getan, was sie tun sollte. Die kleinen, durchsichtigen
Eier (etwa so groß wie Mohnkörner) waren gut zu erkennen, aber
obwohl sie zu einem großen Teil auf den Murmeln klebten, konnte
ich keine Laichräuberei feststellen. Sollte ein dritter Versuch nötig
werden, lasse ich die Murmeln also ganz weg und entferne einfach sofort
nach dem Ablaichen das Elternpaar.
Bis heute morgen hielt ich das Becken abgedeckt, jetzt ist es wieder offen
und auch beleuchtet, damit die Pflanzen nicht wieder eingehen. Das ein
oder andere Ei ließ schon Bewegung erkennen, ich gehe daher davon
aus, dass die Larven heute abend geschlüpft sein werden. Einige Eier
waren zwar auch weiß, ich nehme an verpilzt, aber mehr als 10% dürften
das nicht gewesen sein. Die restlichen waren jedenfalls noch klar.
Bis Freitag will ich das Becken zunächst komplett in Ruhe lassen,
erst dann werde ich das erste Mal mit Liquizell füttern und Samstag
beginne ich dann mit den Wasserwechseln. Ich bin gespannt, ob es dieses
Mal hinhaut.
Auch im großen Becken war ich aktiv, denn es waren einige Umpflanzungen
nötig. Zunächst habe ich 4 Vallisnerien entfernt, weil diese
den Blick nach hinten versperrten. Dann störte mich schon seit einiger
Zeit der große Cryptocoryne beckettii-Busch an der Frontscheibe.
Mittlerweile 30 cm hoch gewachsen, verzerrte er einfach das Gesamtbild
und versperrte den Blick auf die Wurzel, den Java-Farn und die C. pontederifolia.
Im Platztausch mit den eher niedrig in der Mitte wachsenden vier Sagittaria
subulata und zwei Echinodorus parviflorus steht der Busch nun direkt hinter
der C. wendtii, vor dem Indischen Wasserfreund. Jetzt ist das Gesamtbild
wieder ausgewogener, da die Pflanzen nach hinten hin immer mehr in die
Höhe wachsen, und vorne gibt es wieder mehr Platz für die Cory.
Ich hoffe nur, die Pflanzen verkraften das Umsetzen gut, denn die Wurzeln
der Cryptocorynen musste ich von 30 auf etwa 3 cm kürzen. Gefahr
besteht auch für die Vallisnerien, die nun direkt neben den C. beckettii
stehen. Die Pflanzen mögen sich ja nicht besonders, weil die Vallisnerien
es lieber basisch mögen, die Cryptocorynen aber den Boden ansäuern.
Ich hoffe, das gibt keine Probleme. Zu guter Letzt habe ich auch die Schieferplatte
wieder auf die Wurzel gelegt.
Aus der Pfütze habe ich schließlich noch die Saururus cernuus
(Eidechsenschwanz)-Stengel entfernt und an deren Stelle zwei kleine C.
beckettii Ableger gesetzt.
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20.03.2003 |
Die kleinen
Trauermantelsalmler sind nun vier Tage alt. Mittlerweile sind deutlich
die Augen als zwei schwarze Punkte zu erkennen. Direkt nach dem Schlüpfen
sind die Larven ja nicht mehr als ein stecknadelkopfgroßes, durchsichtiges
Etwas mit Schwänzchen. Wie die Eltern sehen die Kleinen zwar noch
längst nicht aus, aber ich denke, sie wachsen recht zügig.
Morgen bekommen sie zum ersten Mal Mikrozell verabreicht.
Es gibt auch schon einige Unterschiede zum ersten Versuch. Zunächst
mal ist das Wasser sauberer, weil diesmal keine Pflanze vergammelt. Dann
sind es wesentlich mehr Larven als beim letzten Mal, vermutlich, weil
die Eltern beim ersten Versuch einen Tag länger Zeit hatten, alle
erreichbaren Eier zu vertilgen. Außerdem beleuchte ich von 7.00
bis 19.00 Uhr, seit die Larven geschlüpft sind. Es ist dabei offensichtlich,
dass die Jungfische sehr lichtscheu sind, da sie erst einige Zeit nach
Ausschalten des Lichts aus der Murmelschicht nach oben kommen und irgendwo
an der Scheibe kleben. Morgens ist es natürlich genau umgedreht.
Wenn ich dann das Licht anmache, verschwinden sie alle wieder zwischen
den Murmeln. So ein Gewimmel gab es beim ersten Mal nicht. Bei der Brutgröße
bin ich optimistisch, den ein oder anderen Jungfisch groß zu kriegen.
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22.03.2003 |
Der zweite
Versuch läuft noch gut. Die Larven schwimmen nun weitgehend frei
und haben damit auch ihre Lichtscheu abgelegt. Überall sind sie zu
finden: Unter den Wasserlinsen, im und über dem Javamoos und auch
in den Riccia-Fetzen. Jetzt am Wochenende füttere ich einmal mehr,
d.h. morgens, mittags und abends gibt es Mikrozell. Freitag und Samstag
habe ich zusätzlich noch jeweils 18 Körnchen Protogen im Becken
verteilt, damit ausreichend Infusorien für die etwa 100 Jungfische
zur Verfügung stehen.
Verluste habe ich auch beobachten können. Nach dem ersten Wasserwechsel
heute morgen sind zwei bis drei Larven mit verdrehtem Schwänzchen
zu Boden gesunken. Die Todesursache ist mir unbekannt. Weitere Verluste
wären aber auch nicht so tragisch, denn sonst muss ich mir bald Gedanken
machen, wo ich an die 100 kleinen Trauermantelsalmler unterbringe. Das
25 Liter Becken ist dafür mit Sicherheit zu klein. Aber noch ist
es nicht soweit. Auch beim ersten Versuch war ich nach einer Woche noch
optimistisch, nur um eine Woche später den letzten Überlebenden
zu beglückwünschen. Trotzdem bin ich optimistisch, da die Brut
im Vergleich zum ersten Versuch zahlenmäßig wesentlich größer
ist. So ein gemeinsamer Tag von Eiern und Elterntieren im Becken dezimiert
doch ganz schön den Bestand, wie ich jetzt sehen kann. Auch die Änderung,
das Becken seit dem Schlüpfen der Larven zu beleuchten, war eine
gute Maßnahme, denn dieses Mal vergammeln keine Pflanzen, sondern
im Gegenteil haben die Wasserlinsen bald die komplette unbewegte Wasseroberfläche
eingenommen. Es bleibt spannend.
Vom großen Becken wollte ich eigentlich berichten, dass die Guppyweibchen
schon seit Wochen nicht mehr geworfen haben. Da ich bei der regelmäßigen
Wasserlinsenjagd dann aber doch an die zehn kleine Guppys im Dickicht
zwischen Vallisnerien, Perlkraut und Wasserschlauch gesehen haben, hat
sich das Thema nun doch erledigt. Da muss ich wohl bald nach langer Zeit
mal wieder ein paar Guppys abgeben. Ansonsten kann ich jetzt bei den Fischen
wieder ein gelegentliches Scheuern beobachten. Da äußerlich
aber alle gesund aussehen und auch vom Verhalten her vital zu sein scheinen,
nehme ich das zunächst mal als nicht außergewöhnlich hin.
Uns Menschen juckt es ja auch gelegentlich. Sollten aber wieder Todesfälle
auftreten, muss ich mir da noch mal mehr Gedanken machen. Verabschieden
wird sich wohl bald die Rotala wallichii, die seit der Hochtemperaturbehandlung
nicht mehr wächst, sondern verfällt.
Aus der Pfütze gibt es derzeit nichts Neues. Die Zwerggarnelen vermehren
sich nach wie vor prächtig und auch der kleine Ancistrus ist schon
merklich größer geworden und wohlauf.
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24.03.2003 |
Mittlerweile
bin ich doch zu der Auffasssung gelangt, dass eine erneute Behandlung
unumgänglich ist. Trauermantelsalmler und Guppys scheuern sich nicht
nur an Pflanzen, sondern auch an der Schieferplatte. Die Trauermantelsalmler
zeigen dabei zum Teil deutliche Hauttrübungen und schießen
gelegentlich durch das Becken, weil es sie offensichtlich juckt und sie
den Reiz nicht ertragen können. Schade, dass die erste Behandlung
nur für ein paar Wochen das Parasitenproblem behoben hat. Jetzt ist
es eher schlimmer, denn so deutlich waren die Trauermantelsalmler beim
ersten Mal nicht betroffen. In Aquarienkunde 2 von Sterba wird bei Hautparasiten
und Samtkrankheit ein Trypaflavin (neuer Name wohl Acriflavin) Dauerbad
bei gleichzeitiger Temperaturerhöhung empfohlen. Die Temperatur habe
ich nun schon wieder leicht auf 27°C erhöht und morgen kann ich
in der Apotheke 5 Gramm der bestellten Substanz abholen. Als Dosierung
werden bei Sterba 0,6 Gramm pro 100 Liter Wasser angegeben, bei meinem
Nettoinhalt (140-150l) sollte dann 1 Gramm gut geeignet sein. Um das abmessen
zu können, habe ich bei ebay eine Feinwaage ersteigert, die Gewichte
in Zehntelgrammschritten anzeigen kann. Ich hoffe, sie kommt bald, damit
ich die Behandlung beginnen kann. Die Pumpe werde ich dann vor die Filtermatte
setzen, um das Acriflavin nicht gleich wieder herauszufiltern und zusätzlich
belüften werde ich außerdem. Nach zwei Wochen sollte die Behandlung
dann beendet sein. Ich hoffe, es läuft wie geplant und vor allen
Dingen erfolgreich. Wirbellose sollen nicht empfindlich auf Acriflavin
reagieren, die ein oder andere Pflanze (Cabomba? Rotala Arten?) kann sich
aber durchaus noch verabschieden. Ich frage mich nur, woher dieses Parasitenproblem
kommt. In letzter Zeit gab es jedenfalls keine Lebendfuttertütchen
mehr, neue Fische habe ich auch nicht eingesetzt, die Wasserwerte stimmen
eigentlich, sprich ich bin ratlos, was den Ursprung dieses Problems betrifft.
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27.03.2003 |
Leider muss
ich mir eingestehen, dass auch der zweite Versuch, Trauermantelsalmler
aufzuziehen, so gut wie gescheitert ist. Im besten Fall schwimmen vielleicht
noch 20-30 kleine Fische im Becken herum, nachdem in den letzten zwei
Tagen ein Massensterben stattgefunden hat. Ich muss dazu sagen, dass ich
die letzten Tage wieder nur einmal am Tag Wasser gewechselt habe, zu mehr
gaben die Nitritmessungen eigentlich keinen Anlass. Zu wenig Futter wird
es auch nicht gewesen sein, denn das Wasser war fast durchgängig
getrübt von Mikrozell und die beiden Versuche mit Nauplien führten
noch nicht zum Erfolg, da die Fische noch zu klein sind.
Ich vermute, dass die Fische nicht an einer Nitrit, sondern an einer Ammoniakvergiftung
gestorben sind. Da der PH-Wert in diesem Becken ja über 7 liegt,
ist das nicht unwahrscheinlich. Für den dritten Versuch bleiben daher
nur zwei Möglichkeiten: Entweder fülle ich das Becken nur mit
etwa 16l und mache dann wirklich zwei mal am Tag einen Wasserwechsel oder
ich nehme leicht saures Wasser aus dem großen Becken und wechsle
damit dann einmal am Tag das Wasser.
Das andere unerfreuliche Thema hat sich auch noch nicht erledigt. Zur
Zeit warte ich auf die Feinwaage, um die geeignete Menge Acriflavin abwiegen
zu können. Dann werde ich nach dem nächsten Wasserwechsel mit
der Behandlung beginnen.
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