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  September: Abenteuergarnele - Fische(n) im Trüben - Guppys vom Aussterben bedroht - Holz und Stein, raus und rein - Schluss mit Jucken?
     
      
  03.09.2003

Nachdem ich über eine Woche beruflich unterwegs war, kam ich heute nach Hause und fand einen Unterwasserurwald vor. Die Fische konnten kaum noch schwimmen und so habe ich beim Wasserwechsel auch gleich ordentlich Pflanzen gekürzt. Verluste bei den Fischen gabe es diesmal nicht, im Gegenteil kann ich den kleinen Guppy nun endgültig zum Bestand zählen. Ich hoffe stark, dass er ein Weibchen wird.
Die kommenden Tage werde ich das Becken gut beobachten und mir schließlich überlegen, ob ich noch einmal mit Acriflavin behandle oder nicht. Wie immer bin ich optimistisch und hoffe, dass das leichte Anheben der Beckentemperatur und der zur kommenden Jahreszeit passende Laubhaufen als Maßnahmen gegen die Hautparasiten ausreichen.
Eine Entscheidung habe ich heute aber bereits gefällt, nämlich die, die CO2-Düngung im kleinen Becken einzustellen. Das Wasser ist sauer genug, anspruchsvolle Pflanzen habe ich dort auch nicht drin, also werde ich mal testen, wie es ohne die Gaszufuhr funktioniert. Vielleicht fangen nun ja sogar die kleinen Antennenwelse mal an zu wachsen. Kann ja sein, dass der CO2-Gehalt für sie zu hoch war.
Glück gehabt hat schließlich noch eine Garnele, die ich aus Versehen mit dem CO2-Junior aus dem Becken gefischt habe. Als ich drei Stunden später, nachdem ich einige andere Sachen erledigt hatte, endlich die Auffangwanne von Algen befreien wollte, fand ich sie auf der Seite liegend aber immer noch lebendig. Kaum war sie wieder im Wasser und ihr Ausflug beendet, schwamm sie auch normal davon. Hätte ich nicht gedacht, dass die Winzlinge so robust sind.

      
  09.09.2003

Die letzten drei Tage über blieb das Licht im großen Becken aus. Damit habe ich auf eine in den letzten Wochen zunehmend feststellbare Trübung des Wassers in beiden Becken reagiert. Wie ich heute morgen feststellen musste, hat diese Maßnahme, die sich in erster Linie gegen "Schwebealgen" gerichtet hat, kein klareres Wasser gebracht. Eine weitere Vermutung, dass vielleicht zu alte Leuchten Schuld am milchigen Wasser sind, ist damit auch eher unwahrscheinlich. Als Gemeinsamkeiten bei beiden Becken und somit wahrscheinlichste Ursachen kommen sonst nur noch HMF, Tetra Spirulina Tabs, die Mangrovenwurzel sowie das Silikon, mit dem ich die Glasleisten für den HMF eingeklebt habe, in Betracht. Da ich die Spirulina Tabs in den letzten Tagen weggelassen und insgesamt sehr wenig gefüttert habe, glaube ich nicht an eine Bakterienblüte durch zu viel oder falsches Futter. Möglich wäre höchstens noch eine Verschlechterung des Leitungswassers, vielleicht durch die sommerliche Hitzeperiode. Darauf habe ich allerdings keinen Einfluss, sondern kann nur abwarten.
Als nächstes werde ich die große Wurzel für ein paar Wochen aus dem Becken nehmen und in einer Schüssel mit Wasser lagern. So kann ich überprüfen, ob sie vielleicht verantwortlich für die Wasserverschlechterung ist. Immerhin bleiben die Wasserwerte trotz Trübung im gewohnten Rahmen.

      
  13.09.2003

Beim gestrigen Wasserwechsel habe ich die Wurzel aus dem Becken genommen, die entstandene Lücke mit den alten Kokosnussschalen aufgefüllt und die Bepflanzung verändert. Heizstab und Flipper werden bald von Indischem Wasserfreund zugewachsen sein, an dessen alter Stelle an der Rückwand nun die Cryptocorynen aus der Mitte stehen. So ist diese Beckenregion wesentlich freier geworden und den Fischen steht nun mehr Schwimmraum zur Verfügung. Ich denke daher, die Wurzel wird nicht zurückkehren, egal ob sie die Trübung verursacht hat oder nicht (ich glaube sie ist unschuldig). Vorne habe ich durch das Aussortieren einiger Pflanzen auch mehr freie Sandflächegeschaffen und man sieht die Corys endlich mal wieder im Frontbereich herumwühlen.
Komplett verschwunden sind nun die Zwergamazonas, die mit den dünnen, meist löchrigen Blättern eh keinen besonders schönen Anblick boten. Die Bestände von Echinodorus parviflorus 'tropica' (Samolus-Schwertpflanze) und Sagittaria subulata species (Pfeilkraut species) habe ich jeweils auf schöne Einzelexemplare reduziert. Die stehen auch relativ alleine und sind so besser in Szene gesetzt.
Trübe ist das Wasser aber nach wie vor und das, obwohl ich nach der großen Umpflanzaktion gleich noch mal Wasser gewechselt und dabei einige Mulmecken gesäubert habe. Die schwarz-silbrigen Trauermantel sind jedenfalls kaum zu sehen, wenn sie an der Rückwand herumschwimmen.
Da unglaublich viele Partikel im Wasser herumschwimmen, werde ich als nächste Maßnahme mal die Pumpe für einige Zeit abstellen, um zu prüfen, ob sich die Partikel auf dem Boden ablagern oder sie auch ohne Strömung weiter frei schwimmen. Sollten sie das tun, kann jedenfalls nicht die Filtermatte Schuld sein. Würde mich auch wundern, schließlich habe ich sie erst gereinigt und durchlässig ist sie ebenfalls noch, da der Wasserstand hinter ihr nicht absinkt. Auch die Strömung ist eigentlich nicht so heftig, dass die Teilchen nicht zu Boden sinken könnten. Sollten sich die Partikel beim Pumpenstopp am Boden absetzen, werde ich als nächstes den Vallisnerienwald umpflanzen, damit der Weg zur Matte nicht mehr "versperrt" ist. Vielleicht hilft das dann, die groben Partikel aus dem Wasser herauszufiltern. Der Pumpenstopp ist für morgen angesetzt.
Schließlich gibt es noch einen überraschenden Verlust zu beklagen, denn einer der beiden Borisse ist spurlos verschwunden. Das wundert mich sehr, da beide Zwillinge zu den agilsten Guppys gehör(t)en, die ich bisher hatte. Es gab auch gestern keine Anzeichen von Schwäche. Jedenfalls ist mein Guppybestand nun recht mickrig, zwei Weibchen, eines davon unfruchtbar, drei Männchen, davon ein schwächliches mit großer Schwanzflosse, und ein Jungfisch noch ungekärten Geschlechts. Zwar habe ich gestern auch noch einen ganz kleinen Guppy hinter (!) der Matte hervorgeholt, aber der wird wohl schon Salmlerfutter geworden sein.
Die scheuern sich übrigens noch immer, ich denke, bald werde ich es wieder mit Acriflavin versuchen müssen.
Ach, was sehne ich mich nach Zeiten klaren Wassers mit gesunden Fischen zurück. Damals habe ich eigentlich nichts anders gemacht, ich kümmere mich nach wie vor gut um die Becken, bin mir keiner Fehler bewusst, aber die Probleme hören einfach nicht auf. Vielleicht hilft auch wirklich nur die erste Aquarianertugend: Geduld.

      
  16.09.2003

Sieben Stunden lang war die Pumpe am Sonntag aus, gebracht hat es nichts, denn das Wasser blieb trübe. So langsam bin ich ratlos, denn viel ausprobieren kann ich nicht mehr. Jetzt könnte ich noch den Flipper bzw. die CO2-Düngung für einige Zeit weg lassen, aber ich bezweifle, dass das der Stein der Weisen ist. Außerdem konnte ich gestern wieder einen toten Guppy aus dem Becken fischen, nämlich das schwächliche Männchen. Bald sind sie bei mir ausgestorben. Bei den meisten Aquarianern ist, wie früher bei mir, wahrscheinlich genau das Gegenteil der Fall. Vielleicht sind die Guppys sogar an allem Schuld? Schließlich sind sie die einzigen, die bislang gestorben sind. Bei Welsen und Salmlern habe ich seit teilweise mehr als einem Jahr keine Verluste an adulten Tieren zu beklagen, worüber ich wirklich natürlich froh bin. Nur beim Antennenwelsnachwuchs im kleinen Becken ist seltsam, dass die überlebenden Kleinen seit April (!) bei zwei cm stehen bleiben. Ihr älterer Bruder hat es seit Februar immerhin noch auf vier cm gebracht, wächst seitdem aber auch nicht mehr weiter. Fragen über Fragen, Probleme über Probleme. Ich hoffe, es finden sich endlich mal Antworten und Lösungen.

      
  21.09.2003

Beim freitäglichen Wasserwechsel habe ich mehr Liter als sonst ausgetauscht. Kurzzeitig hatte ich auch den Eindruck, dass das Wasser deswegen klarer wird, aber der Effekt war bald darauf wieder dahin. Nicht zuletzt deshalb, weil ich wieder ein paar Umstellungen an der Beckeneinrichtung vorgenommen habe. Nachdem ich nämlich einige Tage lang die an der Trübung unschuldige, große Wurzel in einer Schüssel im Wohnzimmer hatte und ich keinen sinnvollen Verwendungszweck für sie fand, habe ich mir überlegt, sie einfach durchzusägen und auf beide Becken zu verteilen. Der ausgehöhlte Sockelteil liegt nun verkehrt herum im großen Becken, ist mit Javafarn bepflanzt und sofort neues Zuhause der Antennenwelse geworden. Durch die Halbierung ist die Wurzel nun nicht mehr so hoch und es gibt reichlich Schwimmraum über ihr. Da die flachen Kokosnusshälften im Vergleich dazu unproportioniert klein aussahen, habe ich außerdem noch den Stein aus dem kleinen Becken inkl. Javamoos-Bewuchs ins große Becken eingebracht, der von der Höhe her gut zu der Wurzel passt und durch die orange-rote Färbung auch eine nette Farbergänzung zur Rotala macrandra einbringt.
Die entstandene Lücke in der Pfütze habe ich mit dem oberen schmalen Teil der Mangrovenwurzel gefüllt, der nun seitlich im Becken liegt. Die kleinen Antennenwelse sind begeistert, denn das zweite Wurzelstück, dass schon länger im Becken ist, war vor lauter Bewuchs kaum noch zu erreichen.
Das war es erst einmal an Umbaumaßnahmen. Morgen oder übermorgen mache ich noch einmal einen großen Wasserwechsel und vielleicht kriege ich dann die Trübung in den Griff. Wenn nicht, werde ich als nächstes versuchsweise die CO2-Zufuhr abstellen.
Ansonsten hat sich der Guppybestand erneut reduziert, weil der halbwüchsige Jungfisch verschwunden ist. Da ich ein paar Tage lang Futterpause gemacht habe, vermute ich, dass die Trauermantelsalmler ihn sich geschnappt haben. Es war nämlich gut zu beobachten, wie mit jedem Tag ihr Jagdtrieb stärker wurde und sie nach allem schnappten, was sich bewegt. Da der Jungfisch größenmäßig noch nicht ganz aus dem Schneider war, wird ihm die Futterpause zum Verhängnis geworden sein ... da waren es nur noch vier.

      
  25.09.2003

Kürzlich war es mal wieder nötig ein paar Hemden zu bügeln und so habe ich das Bügelbrett vor dem Aquarium aufgebaut, um mir einen aktuellen Überblick zu verschaffen. Auffällig ist, dass die Corys nicht mehr so ängstlich sind und sich nicht mehr nur im Hintergrund aufhalten. Ich vermute, dass sie sich sicherer und wohler an der Frontscheibe fühlen, seit dort wesentlich mehr freier Bodenraum zur Verfügung steht. Mich freut jedenfalls sehr, die putzigen Gesellen nun wieder öfter sehen zu können. Mittlerweile ist auch klar, dass mir damals kümmerwüchsige Exemplare verkauft worden sind, denn sie sind seit einem Jahr nicht merklich gewachsen.
Festgestellt habe ich außerdem, dass die Mulmstellen hinter der Frontscheibe durch die lichtere Bepflanzung mehr oder weniger verschwunden sind. Es sieht jetzt sauberer aus. Die Pflanzen machen sich zur Zeit ebenfalls sehr gut, besonders die Vallisnerien und Cryptocorynen treiben reichlich Ableger, die überall aus dem Boden stoßen. Schließlich habe ich doch keinen zusätzlichen Wasserwechsel vorgenommen, da die Trübung ganz langsam nachzulassen scheint. Mal sehen, was der morgige Wasserwechsel bewirkt. Pflanzenpflegearbeiten werde ich auf jeden Fall vorher machen, aber abgesehen vom Kürzen der Cabomba ist da eh nichts zu tun.

      
  28.09.2003

Beim letzten Wasserwechsel konnte ich beobachten, dass die Trauermantelsalmler sich zielgerichtet an den Kiemen scheuern. Da ich noch Preis Coly, ein Medikament auf pflanzlicher Basis gegen Kiemen- und Darmparasiten, in der "Fischapotheke" habe, entschloss ich mich spontan, es nach dem Wasserwechsel anzuwenden. Freitag 30 ml, Samstag 30 ml, kommenden Freitag und Samstag die gleiche Dosis. Vielleicht hilft es, wenn nicht, kann es wenigstens auch nicht schaden. Acriflavin hat da schon andere Nebenwirkungen.
Hoffnungsfroh bin ich auch bezüglich des Themas Wassertrübung. Direkt nach dem Wasserwechsel, als sich das neue, kalte Wasser und das alte, gewärmte noch nicht miteinander vermischt hatten, war die untere Beckenregion klar wie früher. Seit langem habe ich nicht mehr so ungetrübte Farben gesehen. Mittlerweile ist das Wasser durch die Vermischung natürlich wieder etwas trüber geworden, aber nicht so stark wie vorher. Ich hoffe, dass sich das Thema mit ein paar weiteren Wasserwechsel dauerhaft erledigt hat. Trotzdem wäre es schön zu wissen, was überhaupt zu diesem Problem geführt hat und welche Maßnahme nun einen Verbesserungseffekt gebracht hat. Vielleicht war es auch nur eine temporäre Trübung und meine Maßnahmen waren alle wirkungslos? Eigentlich macht das die Aquaristik so interessant, dass Ursache und Wirkung nicht immer klar zu erkennen sind.
Schließlich vermute ich noch, dass mein unfruchtbares Guppyweibchen nicht mehr allzu lange leben wird. Ihr Bauch ist ziemlich eingefallen und sie schwimmt auch etwas seltsam, mit nach unten gerichtetem Vorderkörper.

      
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